HALBJAHRES- FINANZBERICHT

1. JANUAR

BIS 30. JUNI 2020

WWW.DURR-GROUP.COM



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INHALT

  1. Kennzahlen
  2. Überblick H1 2020
  3. Konzernlagebericht
  1. Konzern-Gewinn-und Verlustrechnung
  2. Konzern-Gesamtergebnisrechnung
  3. Konzernbilanz

33 Konzern-Kapitalflussrechnung

  1. Konzern-Eigenkapitalspiegel
  2. Konzernanhang
  1. Versicherung der gesetzlichen Vertreter
  2. Mehrjahresübersicht
  3. Finanzkalender

49 Kontakt

Titelbild

EcoProBooth ist die weltweit erste Lackierkabine für die Innen- und Außenlackierung von Autos. Bisher waren dafür zwei unterschiedliche Kabinen erforderlich. Ein weiterer Vorteil: EcoProBooth ermöglicht es erstmals, Lackierroboter zu reinigen und zu warten, ohne dass das Service-Personal die Kabine betreten muss.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020



Kennzahlen

3

KENNZAHLEN DÜRR-KONZERN (IFRS)

1. Halbjahr

1. Halbjahr

2. Quartal

2. Quartal

2020

2019

2020

2019

Auftragseingang

Mio. €

1.483,0

1.921,0

644,8

815,1

Auftragsbestand (30.6.)

Mio. €

2.478,8

2.622,2

2.478,8

2.622,2

Umsatz

Mio. €

1.615,2

1.880,4

772,6

930,5

Bruttoergebnis

Mio. €

303,0

414,1

125,8

207,7

EBITDA

Mio. €

63,4

150,4

11,6

74,7

EBIT

Mio. €

6,6

95,2

- 16,4

46,6

EBIT vor Sondereffekten1

Mio. €

23,7

106,9

- 8,9

52,3

Ergebnis nach Steuern

Mio. €

- 3,0

63,6

- 16,3

30,6

Bruttomarge

%

18,8

22,0

16,3

22,3

EBIT-Marge

%

0,4

5,1

- 2,1

5,0

EBIT-Marge vor Sondereffekten1

%

1,5

5,7

- 1,2

5,6

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

Mio. €

106,0

- 112,9

37,3

- 69,9

Free Cashflow

Mio. €

44,3

- 181,4

- 1,5

- 115,4

Investitionen

Mio. €

37,2

47,5

17,6

25,4

Bilanzsumme (30.6.)

Mio. €

3.811,1

3.510,6

3.811,1

3.510,6

Eigenkapital (mit nicht beherrschenden

Anteilen) (30.6.)

Mio. €

956,1

985,4

956,1

985,4

Eigenkapitalquote (30.6.)

%

25,1

28,1

25,1

28,1

ROCE2

%

1,2

14,5

- 6,0

14,2

Nettofinanzstatus (30.6.)

Mio. €

- 120,9

- 318,3

- 120,9

- 318,3

Net Working Capital (30.6.)

Mio. €

410,1

603,4

410,1

603,4

Mitarbeiter (30.6.)

16.283

16.384

16.283

16.384

Dürr-Aktie

ISIN: DE0005565204

Höchst

32,90

42,26

26,24

42,26

Tiefst

15,72

29,18

16,69

29,29

Schluss

23,20

29,84

23,20

29,84

Durchschnittlicher Tagesumsatz

Stück

326.582

209.280

269.808

223.164

Anzahl der Aktien

Tsd.

69.202

69.202

69.202

69.202

Ergebnis je Aktie

- 0,06

0,88

- 0,24

0,43

Aufgrund von Rundungen können sich im vorliegenden Bericht bei Summenbildungen und bei der Berechnung von Prozentangaben gering- fügige Abweichungen ergeben.

  1. Sondereffekte H1 2020: -17,1 Mio. € (davon Kaufpreisallokationseffekte -9,2 Mio. €), H1 2019: -11,7 Mio. €
  2. Annualisiert

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Überblick H1 2020

4

ÜBERBLICK H1 2020

STARKE LIQUIDITÄT TROTZ OPERATIVER

EINBUSSEN AUFGRUND VON CORONA

  • Rückgänge bei Auftragseingang (-22,8 %) und Umsatz (-14,1 %) im erwarteten Rahmen
  • Erholungstendenzen seit Juni
  • Starkes China-Geschäft: +60,6 % Auftragseingang, Zuwächse bei Automotive (EV), Umwelttechnik und HOMAG
  • Book-to-Billbei 0,92
  • Solider Auftragsbestand von 2,5 Mrd. €
  • Service-Geschäftvor allem bei Application Technology und Measuring and Process Systems beeinträchtigt
  • Clean Technology Systems steigert Auftragseingang
  • EBIT ebenfalls im erwarteten Rahmen
    • H1 trotz Corona positiv: 6,6 Mio. €
    • H1 operativ: 23,7 Mio. €
    • Q2: -16,4 Mio. €, operativ -8,9 Mio. €
  • Positiver Cashflow-Trend mit starken Zuwächsen fortgesetzt
    • Operativer Cashflow um 219 Mio. € auf 106 Mio. € verbessert
    • Free Cashflow um 226 Mio. € auf 44 Mio. € verbessert
    • Net Working Capital gegenüber 30. Juni 2019 um 32 % auf 410 Mio. € reduziert
  • Hohe Liquidität
    • Flüssige Mittel auf 744 Mio. € ausgeweitet
    • Gesamtliquidität auf Rekordniveau: 904 Mio. € (inkl. Termingelder)
    • 850 Mio. € freie Kreditlinien
    • Nettofinanzstatus bei -121 Mio. €, seit Ende 2019 nur um 22 Mio. € abgeschwächt (trotz 55,4 Mio. € Dividendenzahlung)
  • Kapazitätsanpassungen im Automotive-Geschäft in Europa
    • Einsparungen von 30 Mio. € ab 2021
    • Sonderaufwand von 35 bis 45 Mio. € in H2 2020
  • Neue Prognose für Gesamtjahr 2020
    • Auftragseingang: 3.100 bis 3.400 Mio. €
    • Umsatz: 3.200 bis 3.400 Mio. €
    • EBIT-Margevor Sondereffekten: 2,5 bis 2,8 %
    • EBIT-Margenach Sondereffekten 0,0 bis 0,5 %

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

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KONZERNLAGEBERICHT

STRATEGIE

Seit Anfang 2020 gilt die neue Mid-Term-Strategie für profitables Wachstum und die Steigerung des Ergebnisses auf ein Topniveau im internationalen Maschinen- und Anlagenbau. Sie ist ab Seite 27 des Geschäftsberichts 2019 beschrieben. Mit den Strategie-Schwerpunkten Global Presence, Innovation, Efficiency und Life Cycle Services sind vier mittelfristige Kennzahlenziele verbunden:

  • Hohe Profitabilität: EBIT-Marge mindestens 8  %
  • Organisches Umsatzwachstum: durchschnittlich 2 bis 3  %
  • Attraktive Kapitalverzinsung: ROCE mindestens 25  %
  • Hoher Service-Anteil: Anteil Service am Konzernumsatz mindestens 30 %

Die Corona-Krise hat keine Auswirkungen auf die inhaltlichen Zielsetzungen unserer Strategie. Wir können jedoch nicht ausschließen, dass es infolge der veränderten Situation zu Verzögerungen bei der Umsetzung kommt.

ALLE AKTIVITÄTEN IN DER AUTOMOBILENDMONTAGE-TECHNIK BEI PAINT AND FINAL ASSEMBLY SYSTEMS

Zum 1. Januar 2020 haben wir unser Geschäft in der Automobilendmontage-Technik neu aufgestellt. Die Bereiche Prüftechnik, Montageprodukte und Automotive-Befülltechnik wurden von der Division Measuring and Process Systems in die Division Paint and Final Assembly Systems verlegt. Gemein- sam mit den dort vorhandenen Endmontageaktivitäten bilden sie eine schlagkräftige Einheit, die eine bessere Kundenbetreuung gewährleistet. Damit sind wir gut aufgestellt, um zusätzliche Chancen in der Endmontagetechnik zu erschließen und die Wachstumspotenziale auszuschöpfen, die sich in diesem Geschäft insbesondere durch den Trend zur Elektromobilität bieten. Die umgegliederten Aktivitäten erzielten im Jahr 2019 ein Umsatz von 171,8 Mio. € und ein EBIT von 16,8 Mio. €. In den nachfolgenden Tabellen zu Paint and Final Assembly Systems und Measuring and Process Systems haben wir die Angaben für das erste Halbjahr und das zweite Quartal 2019 rückwirkend an die neue Struktur angepasst, um volle Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

ANPASSUNG VON BILANZANSÄTZEN 2019 (IFRS 16)

Während des Geschäftsjahres 2019 mussten wir die Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2019 rückwir- kend geringfügig anpassen. Grund war die Überprüfung der Laufzeit eines Leasingverhältnisses in einer Auslandsgesellschaft im Zusammenhang mit der Erstanwendung von IFRS 16. Daraus ergaben sich auch bei unterjährigen Bilanzwerten des Jahres 2019 leichte Abweichungen vom ursprünglichen Ausweis. Zum Beispiel wurde der Nettofinanzstatus zum 30. Juni 2019 von -310,4 Mio. € auf -318,3 Mio. € angepasst.

WIRTSCHAFTLICHES UMFELD

KONJUNKTUR

Die Corona-Krise ließ die Konjunktur im ersten Halbjahr 2020 weltweit abstürzen. Das zweite Quartal war geprägt von teils zweistelligen BIP-Rückgängen; in Deutschland schrumpfte die Wirtschafts- leistung um 10 %. Positive Impulse kamen aus China, das den Höhepunkt der Corona-Epidemie bereits im ersten Quartal erlebt hatte und im zweiten Quartal eine kräftige wirtschaftliche Erholung verzeichnete. Viele Staaten sowie die Europäische Union haben umfangreiche Konjunkturpakete beschlossen. Dies dürfte die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abmildern, führt aber zu enormen Haushaltsbelastungen und steigenden Staatsschulden.

Bedingt durch die Ausbreitung der Corona-Pandemie brach der weltweite PKW-Absatz im ersten Halbjahr 2020 ein. Der Verband der Automobilindustrie weist für alle wesentlichen Märkte starke Rückgänge aus, allen voran Westeuropa mit -40 %. In China, dem weltgrößten Automarkt, sank der Absatz um -23 %.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

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PK W-ABSATZ JANUAR - JUNI 2020

Veränderung zum Vorjahr in %

Japan

-20

Westeuropa

-40

USA

-24

China

-23

Neue EU-Länder

-33

Brasilien

-39

Russland

-23

-50

-45

-40

-35

-30

-25

-20

-15

-10

-5

0

5

Quelle: Verband der Automobilindustrie (VDA), Juli 2020

MASCHINENBAU

Angesichts der Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie meldet der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im Zeitraum März bis Mai 2020 einen Auftragsrückgang von 22 % gegenüber dem Vorjahr, wobei die Monate April und Mai besonders stark betroffen waren. Im Zeitraum Januar bis Mai 2020 lag der Auftragseingang 13 % unter dem Vorjahreswert. Der für HOMAG relevante Teilmarkt "sekundäre Holzbearbeitung" verzeichnete nach Berechnungen des zu- ständigen VDMA-Fachverbands für Januar bis Mai 2020 einen preisbereinigten Bestellrückgang um 21 %.

GESCHÄFTSVERLAUF

CORONA: ÜBERBLICK

- AUSWIRKUNGEN AUF DAS GESCHÄFT

Bis Ende Februar waren Corona und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen auf China begrenzt. Mit der weltweiten Ausbreitung des Virus seit März wurden zunehmend auch unsere Aktivitäten in anderen Ländern beeinträchtigt. Am stärksten war dies im April während der Lock- down-Maßnahmen in Europa und Amerika der Fall. Dagegen zeigte sich unser China-Geschäft äußerst robust und bildete mit starken Zuwächsen beim Auftragseingang ein Gegengewicht zu den Rückgängen in anderen Märkten. Durch die Lockerungen der Corona-Restriktionen seit Mai und die schrittweise Öffnung vieler Werke von Kunden haben sich die Rahmenbedingungen auch in anderen Ländern wieder verbessert. Dennoch beeinträchtigt die Corona-Pandemie die Ent- wicklung und die Perspektiven unseres Geschäfts nach wie vor. Insbesondere in Europa dauert die Verunsicherung bei Verbrauchern und Unternehmen an und dämpft die Konsum- und Investi- tionsbereitschaft, viele Werke unserer Kunden produzieren bei niedriger Auslastung.

- STANDORTE

Während der Lockdown-Phasen mussten wir einige Standorte in China, den USA, Brasilien und Indien vorübergehend schließen. Diese Standorte haben ihre Tätigkeit mittlerweile wieder aufgenommen, in China operieren unsere Werke wieder bei voller Auslastung. In Europa gab es keine Schließungen, alle Werke konnten unterbrechungsfrei produzieren. Die Lieferketten waren, abgesehen von kleineren Einschränkungen, weitgehend stabil. Beinahe alle Standorte des Konzerns arbeiten mittlerweile

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

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wieder einschränkungsfrei und mit den gewohnten Geschäftsprozessen. Bei den Bürotätigkeiten nutzen wir weiterhin Homeoffice-Modelle, wenngleich der Anteil der Präsenzstunden zuletzt wieder zunahm. Auf dem Höhepunkt der Krise arbeitete rund die Hälfte unserer Belegschaft im Homeoffice.

- GEGENMASSNAHMEN

Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis gingen im ersten Halbjahr infolge der Corona-Krise deutlich zurück. Erläuterungen dazu enthalten die folgenden Absätze und der "Segmentbericht" auf Seite 17. Um gegenzusteuern und die Kosten an das niedrigere Geschäftsvolumen anzupassen, haben wir ein weltweites Maßnahmenpaket umgesetzt. Im ersten Halbjahr 2020 konnten wir damit Einsparungen in Höhe von rund 45 Mio. € im Vergleich zur Planung erreichen.

Im Rahmen unseres Maßnahmenpakets haben wir die Anzahl der externen Mitarbeiter im Vergleich zum Jahresende 2019 weltweit um 22 % reduziert, wobei die Anpassungen in Deutschand wesentlich stärker ausfielen. In der Stammbelegschaft wurden Arbeitszeitkonten abgebaut und moderate Kapa- zitätsanpassungen vorgenommen. Derzeit weiten wir außerdem die Kurzarbeit in Deutschland aus. Im Juli erhielten rund 1.100 der inländischen Mitarbeiter Kurzarbeitergeld. Auch der Verzicht auf Erhöhungen bei den Tarifgehältern in Deutschland sowie geringere Bonus- und Erfolgsbeteiligungs- zahlungen führen zu einer Kostenentlastung. Die Investitionen haben wir im ersten Halbjahr um 21,6 % gesenkt, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung wurden ebenfalls maßvoll begrenzt (H1 2020: -6,1 %), wobei strategisch wichtige Innovationsprojekte wie die Digitalisierung von den Kürzungen ausgenommen sind. Weitere Ausgabenkürzungen gab es zum Beispiel in der Verwaltung, bei Reisen und beim Bezug externer Dienstleistungen.

Gegenüber dem Jahresende 2019 und dem 31. März 2020 hat sich unsere Gesamtliquidität trotz des schwierigen Umfelds im zweiten Quartal weiter erhöht und erreichte zum 30. Juni 904,1 Mio. €. Wir schonen unsere Liquidität durch ein striktes Cash-Management, zudem haben wir uns durch die Aufnahme zusätzlicher Fremdmittel abgesichert, Informationen dazu enthält der Abschnitt "Fremd- kapitalausstattung und Finanzierungsstruktur" auf Seite 14.

Über die Entwicklung unserer Risikosituation infolge der Corona-Krise informiert der Risikobericht auf Seite 21. Im Zuge der Corona-Krise haben wir keine Staatshilfen in Anspruch genommen und beabsichtigen dies auch weiterhin nicht. Zu berücksichtigen ist lediglich, dass wir Erträge von 0,9 Mio. € unter anderem aus der staatlichen Erstattung von Sozialversicherungsbeiträgen vereinnahmt haben. Diese Erträge fallen bei Kurzarbeit und vergleichbaren Instrumenten im Aus- land automatisch an.

AUFTRAGSEINGANG DURCH CORONA-KRISE DEUTLICH BEEINTRÄCHTIGT

AUF TR AGSEINGANG, UMSATZ, AUF TR AGSBESTAND

1. Halbjahr

1. Halbjahr

2. Quartal

2. Quartal

Mio. €

2020

2019

2020

2019

Auftragseingang

1.483,0

1.921,0

644,8

815,1

Umsatz

1.615,2

1.880,4

772,6

930,5

Auftragsbestand (30. Juni)

2.478,8

2.622,2

2.478,8

2.622,2

Vor dem Hintergrund der Corona-Krise reduzierte sich der Auftragseingang im ersten Halbjahr um 22,8 % auf 1.483,0 Mio. €. Besonders im zweiten Quartal schlugen sich die weitreichenden Lockdown-Maßnahmen sowie die Verunsicherung vieler Kunden nieder und ließen das Bestellvolumen auf 644,8 Mio. € sinken. Allerdings war der Auftragseingang im Juni deutlich höher als in den beiden Vormonaten, was auf eine einsetzende Erholung hindeutet. Zudem konnten wir unsere starke Markt- position im robusten chinesischen Markt nutzen: Dort wuchs der Auftragseingang im ersten Halbjahr um 60,6 % und bildete ein Gegengewicht zu den Rückgängen in anderen Regionen. Die Verringerung des Auftragseingangs im ersten Quartal (-24,2 % auf 838,3 Mio. €) war neben Corona geprägt von

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

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einem überdurchschnittlich hohen Basiswert und der Tatsache, dass ein eingeplanter Großauftrag eines Automobilherstellers auf das zweite Halbjahr verschoben wurde.

Das Geschäft mit der Automobilindustrie war von den Folgen der Pandemie stärker betroffen als unsere anderen Aktivitäten. In den Automotive-Divisions Paint and Final Assembly Systems und Application Technology verringerte sich der Auftragseingang im ersten Halbjahr um 28,5 % bezie- hungsweise 36,5 %. Allerdings lagen die Bestellungen bei Paint and Final Assembly Systems im zweiten Quartal mit 240,3 Mio. € auf dem Vorjahresniveau. Measuring and Process Systems ver- zeichnete im zweiten Quartal Einbrüche im Automotive- und Aviation-Geschäft, sodass sich für das erste Halbjahr ein Minus von 31,7 % ergab. Die Umwelttechnik-Division Clean Technology Systems konnte den Auftragseingang im ersten Halbjahr trotz Corona um 3,8 % steigern. Im Geschäft mit der Möbelindustrie (Woodworking Machinery and Systems) sank der Auftragseingang im ersten Halbjahr um 16,5 % und damit weniger stark als im Gesamtkonzern, allerdings belief sich der Rückgang im zweiten Quartal auf 25,3 %.

Der Auftragseingang in den Emerging Markets betrug im ersten Halbjahr 669,9 Mio. € (H1 2019: 913,5 Mio. €) und erreichte einen Anteil von 45,2 % am Bestellvolumen des Konzerns. Der Anteil Chinas weitete sich durch die starken Bestellzuwächse auf 29,2 % aus, unter anderem erhielten wir dort mehrere Systemaufträge über den Bau von Lackieranlagen für Elektroautos. In Amerika und Europa gingen die Bestellungen deutlich zurück, allerdings erhielt Clean Technology Systems in Deutschland einen Großauftrag aus der Batteriebranche. Ein weiterer Großauftrag in der Lackier- technik ging in Algerien ein.

AUF TR AGSEINGANG (MIO. €), ERSTES HALBJAHR 2020

-22,8%

1.921,0

H1 2019

H1 2020

1.483,0

+60,6%

-52,5%

-29,7%

620,9

-7,8%

500,1

-41,7%

433,4

294,7

351,8

269,9

278,1

256,4

251,9

146,8

Gesamt

China

Amerika

Deutschland

Europa (ohne

Asien (ohne China),

Deutschland)

Afrika, Australien

UMSATZ SINKT WENIGER STARK ALS AUFTRAGSEINGANG

Der Umsatz verringerte sich im ersten Halbjahr 2020 um 14,1 % auf 1.615,2 Mio. €. Mit -17,0 % war der Rückgang im zweiten Quartal stärker als im Auftaktquartal (-11,3 %), unter anderem weil viele Werke und Baustellen von Kunden Corona-bedingt mehrere Wochen geschlossen waren. Bei Clean Technology Systems erreichte der Umsatz im ersten Halbjahr das Vorjahresniveau. Unter den anderen Divisions verzeichnete Application Technology den höchsten Umsatzrückgang (-19,5 %), gefolgt von Paint and Final Assembly Systems (-16,0 %), Measuring and Process Systems (-14,3 %) und Woodworking Machinery and Systems (-13,4 %).

Der Anteil des Deutschlandgeschäfts am Umsatz betrug im ersten Halbjahr 17 %. 21 % entfielen auf die weiteren europäischen Länder, 29 % auf Nord-, Mittel und Südamerika, 20 % auf China und 13 % auf andere Länder Asiens sowie auf Afrika und Australien. Der Umsatzanteil der Emerging Markets erreichte 39 %.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

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Die Service-Erlöse nahmen im ersten Halbjahr mit -16,3 % etwas stärker ab als der Gesamtumsatz und erreichten 441,0 Mio. €. Ausschlaggebend war, dass viele Kundenwerke unterausgelastet oder zeitweise geschlossen waren. Dies beeinträchtigte insbesondere das margenstarke Ersatzteilge- schäft von Application Technology und Measuring and Process Systems. Allerdings verzeichneten wir zuletzt wieder Signale für ein anziehendes Service-Geschäft, da unsere Kunden die Produktion wieder hochfahren. Der Anteil des Service-Geschäfts am Konzernumsatz belief sich auf 27,3 % (H1 2019: 28,0 %).

Die Book-to-Bill-Ratio belief sich im ersten Halbjahr auf 0,92. Der Auftragsbestand erreichte zur Jahresmitte 2.478,8 Mio. € und unterschritt damit den Wert zum 30. Juni 2019 um 5,5 %. Gegenüber dem Jahresende 2019 ergab sich eine Verringerung von 9,6 %. Dabei ist zu berücksichtigen, dass wir im Juni stornierungsbedingt 73,4 Mio. € aus dem Bestand ausgebucht haben. Der Großteil davon entfiel auf die Stornierung eines Großauftrags durch einen Auto- mobilhersteller, der an einem anderen Standort investieren will als ursprünglich geplant.

GE WINN- UND VERLUSTRECHNUNG UND RENDITEKENNZIFFERN

1. Halbjahr

1. Halbjahr

2. Quartal

2. Quartal

2020

2019

2020

2019

Umsatz

Mio. €

1.615,2

1.880,4

772,6

930,5

Bruttoergebnis

Mio. €

303,0

414,1

125,8

207,7

Overhead-Kosten1

Mio. €

295,9

319,9

142,2

161,4

EBITDA

Mio. €

63,4

150,4

11,6

74,7

EBIT

Mio. €

6,6

95,2

- 16,4

46,6

EBIT vor Sondereffekten2

Mio. €

23,7

106,9

- 8,9

52,3

Finanzergebnis

Mio. €

- 10,7

- 6,6

- 6,4

- 3,9

EBT

Mio. €

- 4,2

88,6

- 22,7

42,7

Ertragsteuern

Mio. €

1,1

- 25,0

6,4

- 12,1

Ergebnis nach Steuern

Mio. €

- 3,0

63,6

- 16,3

30,6

Ergebnis je Aktie

- 0,06

0,88

- 0,24

0,43

Bruttomarge

%

18,8

22,0

16,3

22,3

EBITDA-Marge

%

3,9

8,0

1,5

8,0

EBIT-Marge

%

0,4

5,1

- 2,1

5,0

EBIT-Marge vor Sondereffekten2

%

1,5

5,7

- 1,2

5,6

EBT-Marge

%

- 0,3

4,7

- 2,9

4,6

Umsatzrendite nach Steuern

%

- 0,2

3,4

- 2,1

3,3

Steuerquote

%

27,3

28,2

28,4

28,2

  1. Vertriebs-,Verwaltungs- und F&E-Kosten
  2. Sondereffekte H1 2020: -17,1 Mio. € (davon Kaufpreisallokationseffekte -9,2 Mio. €), H1 2019: -11,7 Mio. €

BRUTTOMARGE VERRINGERT

Angesichts des Corona-bedingten Umsatzrückgangs haben wir Kostensenkungsmaßnahmen ergriffen, die im Abschnitt "Corona: Überblick" auf Seite 6 beschrieben sind. Dadurch konnten wir im ersten Halbjahr Einsparungen von rund 45 Mio. € im Vergleich zur Planung erzielen.

Während die Umsatzkosten im ersten Halbjahr um 10,5 % sanken, verringerte sich das Bruttoergeb- nis um 26,8 % auf 303,0 Mio. €. Daraus ergab sich eine Bruttomarge von 18,8 % nach 22,0 % im Vor- jahreszeitraum. Bemerkenswert ist, dass Paint and Final Assembly Systems die Bruttomarge trotz eines deutlichen Umsatzrückgangs von 16,0 % so gut wie konstant halten konnte. Dies resultierte aus der Verumsatzung höhermargiger Aufträge sowie aus Effizienzgewinnen durch das Optimierungs- programm FOCUS 2.0. Bei Clean Technology Systems erreichte die Bruttomarge ebenfalls knapp das Vorjahresniveau, während sie in den anderen Divisions infolge der Umsatzrückgänge sank.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

10

POSITIVES EBIT IM ERSTEN HALBJAHR

Die Overhead-Kosten (einschließlich Forschungs- und Entwicklungskosten) haben wir im ersten Halbjahr 2020 um 7,5 % auf 295,9 Mio. € reduziert. Im zweiten Quartal bewirkten verschärfte Ein- sparmaßnahmen eine Verringerung von 11,9 %. Am stärksten reduzierten sich die Vertriebskosten mit -8,7 % im ersten Halbjahr und -12,9 % im zweiten Quartal. Die Senkung der F&E-Kosten be- grenzten wir im ersten Halbjahr auf 6,1 %. Wie im ersten Halbjahr 2019 war der Saldo aus sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen mit -0,5 Mio. € beinahe ausgeglichen, die größten Einzel- positionen waren die Kursgewinne und -verluste.

Trotz der massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie erzielten wir im ersten Halbjahr 2020 ein positives EBIT von 6,6 Mio. € (-93,1 %); die EBIT-Marge betrug 0,4 %. Das EBIT enthält eine Be- lastung von rund 5 Mio. € aus Wertberichtigungen auf Forderungen und vertragliche Vermögens- werte; die Wertberichtigungen wurden gemäß IFRS 9 als Risikovorsorge durchgeführt. Bei saldierten Sondereffekten von -17,1 Mio. € beliefen sich das operative EBIT auf 23,7 Mio. € und die operative EBIT-Marge auf 1,5 %. Die Sonderaufwendungen entfielen vor allem auf Kaufpreisallokationseffekte, die Einstellung defizitärer Aktivitäten an den kleineren Standorten Karlstein und Goldkronach sowie auf weitere kleinere Restrukturierungsmaßnahmen und Transaktionskosten für die Komplettüber- nahme von HOMAG China Golden Field (siehe Seite 21). Ein geringer Sonderertrag fiel in Zusammen- hang mit einer Rechtsstreitigkeit an.

Das EBIT von -16,4 Mio. € im zweiten Quartal deckt sich mit unseren in der Zwischenmitteilung vom 14. Mai skizzierten Erwartungen. Es resultiert aus den starken Geschäftseinbußen in der Corona-Hochphase und dem entsprechenden Kosten- und Auslastungsdruck. Wir gehen davon aus, dass das zweite Quartal den Tiefpunkt der Corona-Krise markierte und die Nachfrage im zweiten Halbjahr etwas zunimmt.

Bei Abschreibungen von 56,8 Mio. € ergab sich ein Halbjahres-EBITDA von 63,4 Mio. € (H1 2019: 150,4 Mio. €), auch im zweiten Quartal war das EBITDA mit 11,6 Mio. € positiv (Q2 2019: 74,7 Mio. €). Das Finanzergebnis schwächte sich im ersten Halbjahr auf -10,7 Mio. € ab (H1 2019: -6,6 Mio. €). Ein Grund dafür war, dass die Beteiligungsertäge um 1,0 Mio. € sanken. Zudem verringerte sich das Zinsergebnis infolge rückläufiger Zinserträge und höherer Zinsaufwendungen. Letzteres resultierte vor allem aus der Erhöhung des Finanzierungsvolumens angesichts der Corona-Krise und den damit verbundenen Transaktionskosten.

Das Ergebnis nach Steuern fiel mit -3,0 Mio. € besser aus als das Vorsteuerergebnis (-4,2 Mio. €). Hauptgrund dafür war die verstärkte Bildung aktiver latenter Steuern bei Konzerngesellschaften mit negativen Ergebnissen. Das Ergebnis je Aktie für das erste Halbjahr 2020 betrug -0,06 €.

WECHSELKURSEFFEKTE

Bei konstanten Wechselkursen wären Auftragseingang und Umsatz im ersten Halbjahr 0,7 % bezie- hungsweise 0,6 % höher ausgefallen. Beim Ergebnis machten sich die Wechselkursveränderungen stärker bemerkbar: Ohne sie wäre das EBIT 21,2 % höher gewesen und hätte folglich 8,0 Mio. € statt 6,6 Mio. € erreicht.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

11

FINANZWIRTSCHAFTLICHE SITUATION

CASHFLOW1

Mio. €

1. Halbjahr 2020

1. Halbjahr 2019

2. Quartal 2020

2. Quartal 2019

Ergebnis vor Ertragsteuern

- 4,2

88,6

- 22,7

42,7

Abschreibungen

56,8

55,2

28,0

28,1

Zinsergebnis

12,6

9,5

7,5

4,8

Ertragsteuerzahlungen

- 9,5

- 32,6

- 0,3

- 22,9

Veränderung Rückstellungen

- 1,1

- 10,2

2,6

- 5,7

Veränderung Net Working Capital

86,0

- 161,9

68,2

- 74,6

Sonstiges

- 34,7

- 61,5

- 45,9

- 42,3

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

106,0

- 112,9

37,3

- 69,9

Zinszahlungen (netto)

- 18,9

- 18,3

- 18,7

- 18,6

Tilgung Leasingverbindlichkeiten

- 16,1

- 13,3

- 8,8

- 7,4

Investitionen

- 26,6

- 36,9

- 11,3

- 19,5

Free Cashflow

44,3

- 181,4

- 1,5

- 115,4

Sonstige Zahlungsströme

- 66,0

- 62,5

- 54,0

- 59,0

Veränderung Nettofinanzstatus

- 21,6

- 243,9

- 55,5

- 174,4

1 In der Kapitalflussrechnung wurden Wechselkurseffekte eliminiert. Daher können die dort gezeigten Veränderungen von Bilanzposi- tionen nicht vollständig in der Bilanz nachvollzogen werden.

STARKE CASHFLOW-VERBESSERUNG

Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit erreichte im ersten Halbjahr 2020 trotz eines leicht negativen Vorsteuerergebnisses einen hohen Wert von 106,0 Mio. €. Gegenüber der Vorjahresperiode bedeutet dies eine Verbesserung um 218,9 Mio. €, im zweiten Quartal nahm der operative Cashflow um 107,2 Mio. € auf 37,3 Mio. € zu. Grund für die starken Zuwächse war eine deutliche Reduktion des Net Working Capitals (NWC): Gegenüber der Jahresmitte 2019 verringerte es sich um 193,3 Mio. € auf 410,1 Mio. € (-32,0 %), seit Ende 2019 ergab sich ein Rückgang von 92,6 Mio. € (-18,4 %). Der NWC-Abbau basierte auf verringerten Forderungen und der Vereinnahmung hoher Anzahlungen und Fortschrittszahlungen aus Projekten. Damit konnten wir auch einen leichten Anstieg der Vorräte seit dem Jahresende 2019 kompensieren, der unter anderem aus einem hohen Bestand an Fertigerzeug- nissen resultierte. Einen positiven Effekt auf den operativen Cashflow hatte auch, dass wir weniger Neuprojekte angearbeitet haben und daher die Mittelbindung reduzieren konnten.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit verbesserte sich im ersten Halbjahr 2020 leicht auf -25,8 Mio. € (H1: 2019: -30,7 Mio. €). Ein Grund dafür war, dass wir die Ausgaben für den Erwerb von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten mit Blick auf die Corona-Krise gegenüber dem Vorjahreszeit- raum um 10,3 Mio. € reduziert haben. Darüber hinaus enthält der Cashflow aus Investitionstätig- keit die Zahlung für die Mehrheitsübernahme des deutschen Software-UnternehmensTechno-Step GmbH im März (Division Application Technology).

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit war mit 11,5 Mio. € positiv, da die Aufnahme des Sustainability-Schuldscheindarlehens im März (115 Mio. €) und eines Darlehens im Mai (100 Mio. €) hohe Mittelzuflüsse generierte. Abflüsse resultierten vor allem aus der vorzeitigen Teilrückzahlung eines Schuldscheindarlehens aus dem Jahr 2016 und der Zahlung der Dividende. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit enthält Ausgaben von 4,6 Mio. € für die Übernahme der restlichen Anteile an der Weinmann Holzbausystemtechnik GmbH durch die HOMAG GmbH, die zuvor 75,9 % gehalten hatte. Außerdem sind 4,3 Mio. € berücksichtigt, die aus der Andienung weiterer Aktien der HOMAG Group AG resultierten.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

12

Infolge des hohen operativen Cashflows verbesserte sich der Free Cashflow im ersten Halbjahr 2020 auf 44,3 Mio. €, nachdem er im Vorjahreszeitraum mit -181,4 Mio. € negativ ausgefallen war. Der Nettofinanzstatus proftierte von den operativen Mittelzuflüssen und verbesserte sich gegen- über dem 30. Juni 2019 um 197,4 Mio. € auf -120,9 Mio. €. Die leichte Abschwächung gegenüber dem Jahresende 2019 (-99,3 Mio. €) resultierte aus der Zahlung der Dividende (55,4 Mio. €) für das Geschäftsjahr 2019.

NE T TOFINANZSTATUS

Mio. €

30.

Juni 2020

- 120,9

31. Dezember 2019

- 99,3

30.

Juni 2019

- 318,3

FLÜSSIGE MITTEL AUF HOHEM NIVEAU

KURZ- UND L ANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE

30. Juni

in % der

31. Dezember

30. Juni

Mio. €

2020

Bilanzsumme

2019

2019

Immaterielle Vermögenswerte

639,0

16,8

644,0

645,2

Sachanlagen

502,5

13,2

525,4

521,7

Sonstige langfristige Vermögenswerte

148,5

3,9

153,0

142,4

Langfristige Vermögenswerte

1.289,9

33,8

1.322,4

1.309,3

Vorräte

531,9

14,0

509,2

565,1

Vertragliche Vermögenswerte

432,6

11,4

519,1

504,3

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

501,5

13,2

570,3

564,9

Liquide Mittel

744,0

19,5

662,0

409,0

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte

311,3

8,2

299,4

158,0

Kurzfristige Vermögenswerte

2.521,1

66,2

2.560,0

2.201,3

Bilanzsumme

3.811,1

100,0

3.882,3

3.510,6

Seit Ende 2019 reduzierte sich die Bilanzsumme leicht auf 3.811,1 Mio. € (-1,8 %). Die Aktivseite war geprägt von deutlich verringerten Forderungen und vertraglichen Vermögenswerten sowie um- fangreichen flüssigen Mitteln, die mit 744,0 Mio. € eine außerordentlich hohen Wert erreichten. Die hohe Liquidität resultierte neben der verringerten operativen Mittelbindung auch aus dem im Mai erhaltenen Darlehen über 100 Mio. €. Im Vergleich zum Jahresende 2019 erhöhten sich die flüssigen Mittel um 82,0 Mio. €, gegenüber der Jahresmitte 2019 betrug der Zuwachs 335,0 Mio. €. Die Ge- samtliquidität, die auch Termingelder beinhaltet, stieg auf ein hohes Niveau von 904,1 Mio. €.

Vor dem Hintergrund der Corona-Krise haben wir diverse Werthaltigkeitstests durchgeführt. Unsere Geschäfts- oder Firmenwerte sowie die Steuerpositionen wiesen keinen Abschreibungsbedarf auf, bei den anderen Vermögenswerten waren nur geringfügige Wertberichtigungen erforderlich.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

13

LIQUIDITÄTSENT WICKLUNG

Mio. €

800

106,0

-38,5

14,5

744,0

700

662,0

600

500

400

300

200

100

0

Liquide Mittel

Cashflow

Investitionen

Sonstige (u.a.

Liquide

31.12.2019

aus laufender

(einschl.

Dividende,

Mittel

Geschäfts-

Akquisitionen)

Zinszahlungen,

30.06.2020

tätigkeit

neues Darlehen)

EIGENKAPITAL VERRINGERT

EIGENK APITAL

30. Juni

in % der

31. Dezember

30. Juni

Mio. €

2020

Bilanzsumme

2019

2019

Gezeichnetes Kapital

177,2

4,6

177,2

177,2

Sonstiges Eigenkapital

769,8

20,2

853,5

794,0

Eigenkapital Aktionäre

946,9

24,8

1.030,6

971,1

Nicht beherrschende Anteile

9,2

0,2

12,7

14,2

Summe Eigenkapital

956,1

25,1

1.043,4

985,4

Das Eigenkapital lag zur Jahresmitte 2020 bei 956,1 Mio. €, dies entspricht einem Rückgang von 8,4 % gegenüber dem Jahresende 2019 und von 3,0 % im Vergleich zum Vorjahresstichtag. Haupt- gründe dafür waren der Abfluss der Dividende für 2019, Währungseffekte sowie das leicht negative Nachsteuerergebnis im ersten Halbjahr 2020. Die Eigenkapitalquote verringerte sich vorübergehend auf 25,1 % nach 26,9 % zum 31. Dezember 2019.

Die kurz- und langfristigen Verbindlichkeiten erhöhten sich gegenüber dem Jahresende 2019 geringfügig auf 2.854,9 Mio. € (+0,6 %). Der Anstieg der Finanzverbindlichkeiten um 101,6 Mio. € (+11,0 %) resultierte vor allem aus dem im Mai aufgenommenen Darlehen über 100 Mio. € (weitere Informationen dazu auf Seite 14). Bei den anderen Positionen fällt vor allem der Rückgang der Ver- bindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ins Auge.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

14

KURZ- UND L ANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN

30. Juni

in % der

31. Dezember

30. Juni

Mio. €

2020

Bilanzsumme

2019

2019

Finanzverbindlichkeiten (einschl. Anleihe und

Schuldscheindarlehen)

1.024,7

26,9

923,1

727,3

Rückstellungen (einschl. Pensionen)

224,0

5,9

229,4

190,7

Vertragliche Verbindlichkeiten

624,8

16,4

632,7

534,2

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen

438,4

11,5

479,0

510,1

Ertragsteuerverbindlichkeiten und latente

Steuern

113,1

3,0

129,6

125,8

Sonstige Verbindlichkeiten

429,9

11,3

445,2

437,2

Gesamt

2.854,9

74,9

2.838,9

2.525,3

FREMDKAPITALAUSSTATTUNG UND FINANZIERUNGSSTRUKTUR

Mit Blick auf die Corona-Krise haben wir uns im ersten Halbjahr zusätzliche Fremdmittel gesichert und unsere finanzielle Flexibilität erhöht. Zum 30. Juni 2020 standen uns freie Kreditlinien im Volumen von 850 Mio. € zur Verfügung. Addiert man die Gesamtliquidität (904,1 Mio. €) hinzu, ergaben sich umfangreiche freie Mittel von 1.754,1 Mio. €, mit denen wir sicher durch die Corona-Krise navigieren können.

Folgende Finanzierungstransaktionen wurden im ersten Halbjahr 2020 vorgenommen:

  • Schuldscheindarlehen: Im März haben wir ein weiteres Sustainability-Schuldscheindarlehen über 115 Mio. € emittiert. Der Erlös floss uns im April zu und wurde hauptsächlich zur vorzeitigen Tilgung der variablen Tranchen (100 Mio. €) unseres Schuldscheindarlehens aus dem Jahr 2016 verwendet. Der Zinssatz ist an das Nachhaltigkeits-Rating des Dürr-Konzerns gekoppelt und liegt mit durchschnittlich 0,9 % deutlich niedriger als beim Schuldscheindarlehen des Jahres 2016 (durchschnittlich 1,6 %).
  • Konsortialkredit: Seit Anfang Mai 2020 steht uns eine zusätzliche Kreditlinie über 350 Mio. € zur Verfügung. Sie wird von sechs Konsortialbanken bereitgestellt und hat zunächst eine Laufzeit von einem Jahr, kann von uns aber zwei Mal um jeweils sechs Monate verlängert werden. Damit haben wir für eine anstehende Refinanzierung vorgesorgt: 2021 werden Finanzverbindlichkeiten von 450 Mio. € fällig (Anleihe 2014, restliches Schuldscheindarlehen 2016). Sollte sich eine langfristige Anschlussfinanzierung zu guten Konditionen aufgrund der Krise schwierig gestalten, können wir die Kreditlinie als Brückenfinanzierung nutzen.
  • Darlehen: Ein weiteres Darlehen über 100 Mio. € haben wir ebenfalls im Mai erhalten.

Neben den im laufenden Jahr hinzugekommenen Elementen enthält unsere Konzernfinanzierung folgende weitere Bausteine:

  • Unternehmensanleihe über 300 Mio. € (Laufzeitende: 3. April 2021)
  • Zwei Schuldscheindarlehen über insgesamt 400 Mio. € (unterschiedliche Laufzeiten bis maximal 2029)
  • Syndizierter Kredit über 750 Mio. €, davon 500 Mio. € als Kreditlinie und 250 Mio. € als Avallinie (Laufzeitende: 7. August 2024)
  • Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 99,1 Mio. € (30. Juni 2020)
  • Bilaterale Kreditfazilitäten in Höhe von 3,5 Mio. € (30. Juni 2020)

AUSSERBILANZIELLE FINANZIERUNGSINSTRUMENTE UND VERPFLICHTUNGEN

Die außerbilanziellen Finanzierungsinstrumente und Verpflichtungen haben im Dürr-Konzern nur geringe Bedeutung. Die Forderungsverkäufe (v.a. Forfaitierung) summierten sich zum 30. Juni 2020

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

15

auf lediglich 7,3 Mio. € (30.06.2019: 17,9 Mio. €). Die Kredit- und Avallinien erreichten ein Gesamt-

volumen von 1.818,2 Mio. € (30.06.2019: 1.088,3 Mio. €), wovon 415,8 Mio. € in Anspruch genommen waren.

IST-ENTWICKLUNG VERSUS PROGNOSE

Aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie wich die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2020 erheblich von unseren ursprünglichen Planungen ab. Bereits im März wurde sichtbar, dass wir unsere Jahresziele nicht erreichen können. Daher haben wir die Prognose für 2020 am 30. März ausgesetzt. Im zweiten Quartal entsprach der Geschäftsverlauf den Erwartungen, die wir unter dem Eindruck der Krise in der Zwischenmitteilung zum ersten Quartal formuliert hatten. Die finanzielle Entwicklung stufen wir als positiv ein. Zum 31. März, also in der Anfangsphase der Krise, verfügten wir über eine hohe Gesamtliquidität von 856,8 Mio. €. Dieser Wert stieg zum 30. Juni 2020 weiter auf 904,1 Mio. €. Angesichts der sich stabilisierenden Entwicklung haben wir am 29. Juli eine neue Konzernprognose veröffentlicht (siehe Seite 24).

F&E UND INVESTITIONEN

Angesichts der starken operativen Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie haben wir die direkten F&E-Ausgaben im ersten Halbjahr 2020 um 6,1 % auf 54,7 Mio. € verringert. Im Fokus unserer F&E-Arbeit blieben strategisch wichtige Innovationsbereiche wie die Digitalisierung. Bei rückläufigem Umsatz stieg die F&E-Quote auf 3,4 % (H1 2019: 3,1 %). Im zweiten Quartal konnten die F&E-Ausgaben um 8,8 % zurückgefahren werden und lagen bei 26,6 Mio. € (Q2 2019: 29,2 Mio. €); die F&E-Quote erreichte auch im zweiten Quartal 3,4 % nach 3,1 % im Vorjahreszeitraum. Neben den direkten F&E-Aufwendungen kommt es im Rahmen von Kundenaufträgen zu weiteren Entwicklungs- kosten, die in den Umsatzkosten enthalten sind. Im ersten Halbjahr 2020 haben wir 9,2 Mio. € als Entwicklungskosten aktiviert (H1 2019: 9,9 Mio. €), davon entfielen 4,6 Mio. € auf das zweite Quartal (Q2 2019: 5,1 Mio. €). Mit 792 Mitarbeitern blieb die Größe unserer F&E-Abteilungen gegenüber dem Vorjahresstichtag fast unverändert (30.06.2019: 788).

Im ersten Halbjahr 2020 konnten wir unter anderem folgende Innovationen vermelden:

  • Eine bahnbrechende Innovation haben Paint and Final Assembly Systems und Application Technology Systems mit der Lackierkabine EcoProBooth entwickelt. Sie folgt dem Konzept der "Lackieranlage der Zukunft", das statt der herkömmlich starren Linie auf ein visionäres Layout mit flexiblen Lackierboxen setzt. Zu den wesentlichen Vorteilen der EcoProBooth gehören die Bündelung von Innen- und Außenlackauftrag in einer Kabine sowie die Wartung und Reinigung der Lackierroboter ohne Betreten der Lackierkabine. Hinzu kommt der erhöhte Anteil wiederverwen- deter Kabinenluft. Für die Automobilhersteller zahlt sich das durch erhöhte Anlagenverfügbarkeit und Produktionseffizienz aus. Auch die Umwelt profitiert durch Einsparungen beim Energiebedarf und bei den CO2-Emissionen.
  • Mit DXQequipment.operation for oxidizers treibt Clean Technology Systems die Digitalisierung seiner Abluftreinigungsanlagen voran. Die Applikation dokumentiert und untersucht Einstellungen sowie Prozessdaten und stellt sie übersichtlich dar. Der Betreiber wird bei Handlungsbedarf um- gehend informiert. Er kann auch jederzeit mobil auf die Anlagendaten zugreifen, Fehler suchen und Fernwartungen durchführen.
  • Measuring and Process Systems hat seine Service-Leistungen in der Auswuchttechnik weiter digitalisiert. Dank einer Spezialsoftware können unsere Experten dem Kunden binnen Sekunden über erweiterte Videokonferenzen helfen, ohne vor Ort zu sein. Die Techniker beim Kunden ver- fügen darüber hinaus über moderne Augmented-Reality-Brillen. Darauf bekommen sie Hinweise und Bilder ins Sichtfeld eingeblendet, während sie die Hände frei haben für die nötigen Arbeiten an der Maschine. Damit ist Hilfe noch schneller vor Ort und die Experten können ihr Wissen breiter einsetzen. Gleichzeitig sinkt das Reiseaufkommen.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

16

  • Woodworking Machinery and Systems erhöht mit dem A-Flex-Tisch die Effizienz in der Möbelpro- duktion. Denn bevor Werkstücke in der CNC-Maschine bearbeitet werden können, müssen sie auf sorgfältig ausgerichtete Vakuumspanner und Absaugkonsolen fixiert werden. Der A-Flex-Tisch greift über die Steuerung auf die Daten des Werkstücks zu und positioniert die Spannmittel und Absaugkonsolen automatisch. Das spart Zeit. Anwender bleiben aber flexibel: Auch die manuelle Positionierung von Konsolen und unterschiedlichen Spannmitteln ist möglich.

INVESTITIONEN REDUZIERT

Um die Kosten an den rückläufigen Umsatz anzuzpassen, haben wir die Investitionen (ohne Akquisitionen) im ersten Halbjahr um 21,6 % auf 37,2 Mio. € reduziert. Davon entfielen 40 % auf Investitionen in Sachanlagen, 31 % auf den Erwerb immaterieller Vermögenswerte und 29 % auf den Zugang von Nutzungsrechten für Leasing-Vermögenswerte. Für Beteiligungserwerbe wurden im ersten Halbjahr 12,0 Mio. € aufgewendet. Darin berücksichtigt sind die Aufstockung der Beteiligung an der Weinmann Holzbausystemtechnik GmbH auf 100 %, die Übernahme des Software-Unterneh- mens Techno-Step GmbH sowie der Erwerb weiterer Aktien der HOMAG Group AG.

INVESTITIONEN1

1. Halbjahr 2020

1. Halbjahr 2019

2. Quartal 2020

2. Quartal 2019

Paint and Final Assembly Systems

9,7

11,72

4,3

6,12

Application Technology

3,9

5,8

1,4

3,4

Clean Technology Systems

0,9

1,2

0,5

0,8

Measuring and Process Systems

4,0

3,32

1,8

2,02

Woodworking Machinery and Systems

17,7

24,1

9,4

12,5

Corporate Center

1,0

1,4

0,2

0,6

Gesamt

37,2

47,5

17,6

25,4

  1. ohne Akquisitionen
  2. Die Bereiche Prüftechnik, Montageprodukte und Automotive-Befülltechnik wurden zum 1. Januar 2020 von Measuring and Process Systems zu Paint and Final Assembly Systems transferiert. Die Angaben für 2019 wurden entsprechend angepasst und weichen daher vom ursprünglichen Ausweis ab.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

17

MITARBEITER

MITARBEITERZAHL LEICHT REDUZIERT

Zum 30. Juni 2020 waren im Dürr-Konzern 16.283 Mitarbeiter beschäftigt. Aufgrund der deutlichen Geschäftseinbußen durch Corona haben wir die Belegschaft seit Ende 2019 um 210 Personen bezie- hungsweise 1,3 % reduziert.

MITARBEITER NACH DIVISIONS

30. Juni 2020

31. Dezember 2019

30. Juni 2019

Paint and Final Assembly Systems

4.428

4.4121

4.3041

Application Technology

2.228

2.306

2.251

Clean Technology Systems

1.375

1.418

1.427

Measuring and Process Systems

1.476

1.5151

1.5471

Woodworking Machinery and Systems

6.498

6.569

6.592

Corporate Center

278

273

263

Gesamt

16.283

16.493

16.384

1 Die Bereiche Prüftechnik, Montageprodukte und Automotive-Befülltechnik wurden zum 1. Januar 2020 von Measuring and Process Systems zu Paint and Final Assembly Systems transferiert. Die Angaben für 2019 wurden entsprechend angepasst und weichen daher vom ursprünglichen Ausweis ab.

MITARBEITER NACH REGIONEN

30. Juni 2020

31. Dezember 2019

30. Juni 2019

Deutschland

8.136

8.181

8.216

Sonstige europäische Länder

2.624

2.617

2.602

Nord-/Zentralamerika

1.926

2.028

2.007

Südamerika

310

354

334

Asien, Afrika, Australien

3.287

3.313

3.225

Gesamt

16.283

16.493

16.384

SEGMENTBERICHT

UMSATZ NACH DIVISIONS

1. Halbjahr

1. Halbjahr

2. Quartal

2. Quartal

Mio. €

2020

2019

2020

2019

Paint and Final Assembly Systems

574,6

683,61

277,4

334,71

Application Technology

218,6

271,7

97,2

132,3

Clean Technology Systems

178,1

180,3

95,8

92,1

Measuring and Process Systems

92,5

108,01

40,4

53,91

Woodworking Machinery and Systems

551,5

636,8

261,9

317,5

Corporate Center

0,0

0,0

0,0

0,0

Konzern

1.615,2

1.880,4

772,6

930,5

1 Die Bereiche Prüftechnik, Montageprodukte und Automotive-Befülltechnik wurden zum 1. Januar 2020 von Measuring and Process Systems zu Paint and Final Assembly Systems transferiert. Die Angaben für 2019 wurden entsprechend angepasst und weichen daher vom ursprünglichen Ausweis ab.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

18

EBIT NACH DIVISIONS

1. Halbjahr

1. Halbjahr

2. Quartal

2. Quartal

Mio. €

2020

2019

2020

2019

Paint and Final Assembly Systems

14,2

30,61

3,7

14,51

Application Technology

- 1,1

27,8

- 6,7

13,2

Clean Technology Systems

- 1,1

0,7

0,2

1,4

Measuring and Process Systems

- 4,6

6,81

- 3,1

3,41

Woodworking Machinery and Systems

3,5

35,0

- 9,0

16,7

Corporate Center / Konsolidierung

- 4,3

- 5,7

- 1,4

- 2,5

Konzern

6,6

95,2

- 16,4

46,6

1 Die Bereiche Prüftechnik, Montageprodukte und Automotive-Befülltechnik wurden zum 1. Januar 2020 von Measuring and Process Systems zu Paint and Final Assembly Systems transferiert. Die Angaben für 2019 wurden entsprechend angepasst und weichen daher vom ursprünglichen Ausweis ab.

PAINT AND FINAL ASSEMBLY SYSTEMS

1. Halbjahr

1. Halbjahr

2. Quartal

2. Quartal

2020

20191

2020

20191

Auftragseingang

Mio. €

490,2

685,3

240,3

249,3

Umsatz

Mio. €

574,6

683,6

277,4

334,7

EBITDA

Mio. €

26,7

42,8

9,9

20,6

EBIT

Mio. €

14,2

30,6

3,7

14,5

EBIT vor Sondereffekten

Mio. €

15,7

32,1

4,5

15,0

EBIT-Marge

%

2,5

4,5

1,3

4,3

EBIT-Marge vor Sondereffekten

%

2,7

4,7

1,6

4,5

ROCE2

%

15,0

-

7,8

-

Mitarbeiter (30. Juni)

4.428

4.304

4.428

3.542

  1. Die Bereiche Prüftechnik, Montageprodukte und Automotive-Befülltechnik wurden zum 1. Januar 2020 von Measuring and Process Systems zu Paint and Final Assembly Systems transferiert. Die Angaben für 2019 wurden entsprechend angepasst und weichen daher vom ursprünglichen Ausweis ab.
  2. annualisiert

Der Auftragseingang von Paint and Final Assembly Systems sank im ersten Halbjahr um 28,5 %. Dies resultierte vor allem aus der Corona-bedingten Bestellzurückhaltung der Automobilindustrie in Europa und Nordamerika. In China waren die Bestellungen deutlich höher als im Vorjahreszeit- raum, wozu mehrere Großaufträge im E-Mobility-Sektor beitrugen. Zu berücksichtigen ist beim Auftragseingang, dass die Vergabe eines für das erste Quartal erwarteten Großauftrags durch den Kunden auf das zweite Halbjahr verschoben wurde. Die Pipeline mit anstehenden Investitionspro- jekten der Automobilindustrie füllt sich derzeit wieder etwas auf, was für das zweite Halbjahr einen höheren Auftragseingang erwarten lässt. Unser Automotive-Geschäft in Europa dürfte sich jedoch auch längerfristig verhalten entwickeln. Daher und mit Blick auf die Bestellrückgänge des ersten Halbjahres werden wir die europäischen Kapazitäten von Paint and Final Assembly Systems und der Schwester-Division Application Technology anpassen. Weitere Informationen dazu sind auf Seite 24 zu finden. Der Umsatz von Paint and Final Assembly Systems ging im ersten Halbjahr um 16,0 % zurück. Während die Umsatzentwicklung in Asien und Nordamerika angesichts der Corona-Situation als gut einzustufen ist, war sie in Europa sehr verhalten. Dennoch erzielte die Division ein positives EBIT von 14,2 Mio. € sowie eine Bruttomarge auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2019. Gründe hierfür waren Kostensenkungen, die günstige Fixkostenstruktur im Anlagenbaugeschäft sowie Effi- zienzgewinne aus dem Optimierungsprogramm FOCUS 2.0 und - damit einhergehend - die profitable Verumsatzung des hohen Auftragsbestands, insbesondere in Asien und Nordamerika.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

19

APPLICATION TECHNOLOGY

1. Halbjahr

1. Halbjahr

2. Quartal

2. Quartal

2020

2019

2020

2019

Auftragseingang

Mio. €

193,7

305,0

77,0

145,5

Umsatz

Mio. €

218,6

271,7

97,2

132,3

EBITDA

Mio. €

5,5

34,4

- 3,4

16,6

EBIT

Mio. €

- 1,1

27,8

- 6,7

13,2

EBIT vor Sondereffekten

Mio. €

1,9

27,9

- 6,0

13,2

EBIT-Marge

%

- 0,5

10,2

- 6,9

10,0

EBIT-Marge vor Sondereffekten

%

0,9

10,3

- 6,2

10,0

ROCE1

%

- 0,8

17,2

- 9,8

16,3

Mitarbeiter (30. Juni)

2.228

2.251

2.228

2.251

1 annualisiert

Der Auftragseingang von Application Technology sank im ersten Halbjahr 2020 um 36,5 %. Im zweiten Quartal, das den Tiefpunkt der Corona-Krise markiert haben dürfte, betrug der Rückgang 47,1 %. Allerdings zogen die Bestellungen nach einem starken Einbruch im April in den beiden Folgemonaten wieder etwas an. Dieser leichte Erholungstrend dürfte sich im zweiten Halbjahr fortsetzen, da in der Automobilindustrie wieder mehr Projekte zur Vergabe anstehen. Der Umsatz sank weniger stark als der Auftragseingang, ging mit -19,5 % im ersten Halbjahr und -26,5 % im zweiten Quartal aber stärker zurück als im Gesamtkonzern. Das margenstarke Ersatzteil- und Service-Geschäft gab über- proportional nach, da viele Lackierereien unterausgelastet waren oder vorübergehend stillstanden. Dies trug maßgeblich zur Abschwächung des Ergebnisses bei; zudem enthielt das EBIT Sonderauf- wendungen von 3,0 Mio. €, die vor allem auf die Schließung des defizitären Standortes Karlstein ent- fielen. Trotz der sukzessiven Nachfrageverbesserung, die wir im weiteren Jahresverlauf sowohl im Service als auch im Neugeschäft erwarten, wird Application Technology seine Kapazitäten in Europa reduzieren, da der Markt gesättigt ist.

CLE AN TECHNOLOGY SYSTEMS

1. Halbjahr

1. Halbjahr

2. Quartal

2. Quartal

2020

2019

2020

2019

Auftragseingang

Mio. €

215,9

208,0

107,1

95,5

Umsatz

Mio. €

178,1

180,3

95,8

92,1

EBITDA

Mio. €

4,6

7,1

2,9

4,6

EBIT

Mio. €

- 1,1

0,7

0,2

1,4

EBIT vor Sondereffekten

Mio. €

4,1

5,3

2,3

4,1

EBIT-Marge

%

- 0,6

0,4

0,2

1,5

EBIT-Marge vor Sondereffekten

%

2,3

2,9

2,4

4,4

ROCE1

%

- 1,6

0,8

0,5

3,3

Mitarbeiter (30. Juni)

1.375

1.427

1.375

1.427

1 annualisiert

Der Auftragseingang von Clean Technology Systems stieg im ersten Halbjahr trotz Corona um 3,8 %. Neben Bestellungen aus den Hauptbranchen Chemie und Pharma profitieren wir von einer wachsenden Nachfrage nach Abluftreinigungs- und Beschichtungsanlagen für die Batteriefertigung. Auch die Projekt-Pipeline für die kommenden Monate ist gut gefüllt. Der Umsatz lag geringfügig unter dem Vorjahreswert (-1,2 %), beschleunigte sich im zweiten Quartal aber und dürfte bis zum Jahresende weiter zulegen. Die Book-to-Bill-Ratio erreichte mit 1,2 einen hohen Wert. Das Ergebnis profitierte von Effizienzgewinnen und verbesserten Abläufen nach der Integration von Megtec/Uni- versal. Allerdings erschwerten Lockdown-Maßnahmen die Abwicklung von Umbauaufträgen, was zu

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

20

Zusatzkosten führte. Zudem nahm das margenstärkere Ersatzteil- und Service-Geschäft vorüber- gehend ab. Dennoch war das operative EBIT mit 4,1 Mio. € klar positiv. Das berichtete EBIT enthielt Sonderaufwendungen von 5,2 Mio. €, die neben Kaufpreisallokationseffekten auch auf die Schließung der Fertigung in Goldkronach entfielen.

ME ASURING AND PROCESS SYSTEMS

1. Halbjahr

1. Halbjahr

2. Quartal

2. Quartal

2020

20191

2020

20191

Auftragseingang

Mio. €

90,0

131,8

28,9

68,7

Umsatz

Mio. €

92,5

108,0

40,4

53,9

EBITDA

Mio. €

0,2

11,6

- 0,8

5,8

EBIT

Mio. €

- 4,6

6,8

- 3,1

3,4

EBIT vor Sondereffekten

Mio. €

- 4,4

7,5

- 3,0

3,7

EBIT-Marge

%

- 5,0

6,3

- 7,6

6,4

EBIT-Marge vor Sondereffekten

%

- 4,8

6,9

- 7,3

6,9

ROCE2

%

- 5,3

-

- 7,0

-

Mitarbeiter (30. Juni)

1.476

1.547

1.476

2.309

  1. Die Bereiche Prüftechnik, Montageprodukte und Automotive-Befülltechnik wurden zum 1. Januar 2020 von Measuring and Process Systems zu Paint and Final Assembly Systems transferiert. Die Angaben für 2019 wurden entsprechend angepasst und weichen daher vom ursprünglichen Ausweis ab.
  2. annualisiert

Während Measuring and Process Systems im Auftaktquartal 2020 noch einen soliden Auftragsein- gang verzeichnet hatte (-3,2 %), verursachte die Corona-Krise im zweiten Quartal erhebliche Einbußen (-57,9 %). Für das erste Halbjahr ergab sich ein Bestellrückgang von 31,7 %. Er basierte auf der verhaltenen Nachfrage der Autoindustrie nach Standard-Auswuchtmaschinen, zudem gingen die Bestellungen im Aviation-Geschäft und in der Auswuchttechnik für Kraftwerke zurück. Positiv ist, dass sich die Projekt-Pipeline in China und anderen asiatischen Ländern zuletzt wieder verbessert hat. Der Umsatz sank im ersten Halbjahr um 14,3 % auf 92,5 Mio. €. Das EBIT von -4,6 Mio. € resultierte aus dem Erlösrückgang, Unterauslastung, Einbußen im Service-Geschäft sowie vorübergehend schwächeren Ergebnissen im Sondermaschinengeschäft. Angesichts der geringen Auslastung haben wir damit be- gonnen, die Mitarbeiterzahl von Measuring and Process Systems zu reduzieren.

WOODWORKING MACHINERY AND SYSTEMS

1. Halbjahr

1. Halbjahr

2. Quartal

2. Quartal

2020

2019

2020

2019

Auftragseingang

Mio. €

493,2

590,8

191,5

256,2

Umsatz

Mio. €

551,5

636,8

261,9

317,5

EBITDA

Mio. €

29,2

58,6

3,7

28,8

EBIT

Mio. €

3,5

35,0

- 9,0

16,7

EBIT vor Sondereffekten

Mio. €

10,7

39,4

- 5,4

18,8

EBIT-Marge

%

0,6

5,5

- 3,5

5,2

EBIT-Marge vor Sondereffekten

%

1,9

6,2

- 2,0

5,9

ROCE1

%

1,5

14,0

- 8,0

13,3

Mitarbeiter (30. Juni)

6.498

6.592

6.498

6.592

1 annualisiert

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

21

Im Geschäft mit der Möbelindustrie führte die Corona-Krise zu geringeren Rückgängen als in den Automotive-Aktivitäten. Der Auftragseingang von Woodworking Machinery and Systems reduzierte sich im ersten Halbjahr um 16,5 %, wobei die Bestellungen im Projektgeschäft stärker nachgaben als im größeren Einzelmaschinenbereich. In China stieg der Auftragseingang um 13,3 %, nachdem die Geschäftsjahre 2018 und 2019 dort von einer verhaltenen Nachfrage geprägt waren. Ein positives Signal mit Blick auf 2021 ist, dass chinesische Möbelproduzenten zunehmend auch wieder größere Systemprojekte planen. Obwohl sich der Umsatz im ersten Halbjahr um 13,4 % verringerte, war das EBIT positiv - auch weil das margenstärkere Service-Geschäft nur relativ moderat abnahm. Im zweiten Quartal ergab sich ein EBIT von -9,0 Mio. €. Es enthält neben Kaufpreisallokationseffek- ten (2,4 Mio. €) auch Corona-spezifische Belastungen: Aufgrund von Lockdown-Maßnahmen konn- ten wir weniger Maschinen ausliefern als geplant, zudem gab es Beschränkungen bei Umbau- und Service-Einsätzen. Die Optimierung von HOMAG schreitet planmäßig voran, Schwerpunkte sind die Harmonisierung von IT-Infrastruktur und Prozessen, die Verbesserung interner Schnittstellen, die Umsetzung des neuen Produktionssystems und die Produktstandardisierung.

  • KOMPLETTÜBERNAHME VON HOMAG CHINA GOLDEN FIELD STÄRKT MARKTPOSITION IN CHINA
    Ende April 2020 hat die HOMAG Group AG mit dem chinesischen Partnerunternehmen Golden Field International Holdings Ltd. vertraglich vereinbart, dass HOMAG das komplette operative Geschäft des Vertriebs-Joint-Ventures HOMAG China Golden Field Ltd. (HCGF) übernimmt. Zudem stockt HOMAG seinen Anteil an der chinesischen Produktions- und Engineering-Gesellschaft HOMAG Machinery Shanghai Co. Ltd. auf 100 % auf, indem sie den von Golden Field International Holdings Ltd. gehaltenen Anteil von 18,75 % erwirbt.

Mit der Transaktion integriert HOMAG alle Geschäftsaktivitäten in China in einer eigenen Organisation und erhält eine erstklassige Vertriebs- und Service-Präsenz im größten Möbelmarkt der Welt. In den Jahren 2017 bis 2019 erzielte HOMAG in China Umsätze von durchschnittlich 145 Mio. € pro Jahr, davon rund 90 % über HCGF. Umsatzerhöhend wirken zukünftig bei HOMAG diejenigen Erlöse, die HCGF nicht mit HOMAG-Produkten erzielt. Das waren im Durchschnitt der letzten drei Jahre 110 Mio. € pro Jahr. Das Ergebnis wird zulegen, da HOMAG auch den bisher auf HCGF entfallenden Margenan- teil aus Verkäufen erhält. Die HOMAG-Belegschaft in China wächst um 450 auf gut 750 Mitarbeiter; unter anderem bringt HCGF sein Entwickler-Team mit verschiedenen Digitalapplikationen ein.

Vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen wird der Kaufvertrag voraussichtlich im Herbst 2020 wirksam. Der fix zu entrichtende Kaufpreis liegt im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich; weitere erfolgsabhängige Zahlungen sind möglich.

CORPORATE CENTER

Das EBIT des Corporate Centers (vor allem Dürr AG und Dürr IT Service GmbH) verbesserte sich in der ersten Jahreshälfte 2020 auf -4,3 Mio. € (H1 2019: -5,6 Mio. €). Dazu trugen unter anderem geringere Beratungskosten bei. Die im EBIT enthaltenen Konsolidierungseffekte beliefen sich auf -0,5 Mio. €.

RISIKEN UND CHANCEN

Eine ausführliche Darstellung unserer Chancen und Risiken sowie der dazugehörigen Management- systeme finden Sie im Geschäftsbericht 2019 ab Seite 81.

RISIKEN

Nach extremen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie zu Beginn des zweiten Quartals normalisiert sich das wirtschaftliche Leben schrittweise. Die Lockdowns wurden weitgehend auf- gehoben. Für das zweite Halbjahr wird eine leichte konjunkturelle Verbesserung erwartet. Trotz der etwas freundlicheren Aussichten für die kommenden Quartale besteht gegenüber dem Jahresbeginn ein höheres operatives Risikoniveau im Dürr-Konzern. Neben Risiken in der Auftragsabwicklung sind dabei unter anderem die Auswirkungen einer möglichen zweiten Infektionswelle enthalten.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

22

Trotz der gestiegenen Geschäftsrisiken sehen wir kein höheres Finanzierungsrisiko. Mit den auf Seite 14 dargestellten Finanzierungstransaktionen konnten wir uns im ersten Halbjahr weiteren finanziellen Spielraum sichern und sind damit für die Auswirkungen der Corona-Pandemie gut gerüstet. Da unsere Finanzierungsinstrumente nicht an die regelmäßige Erreichung von vereinbarten Finanzkennzahlen gebunden sind, bestehen keine sogenannten Financial-Covenants-Risiken. Auch Refinanzierungsrisiken bestehen nicht, da wir vorsorglich eine Brückenfinanzierung für die 2021 auslaufende Anleihe verein- bart haben.

Die Ende Juni 2020 durchgeführte Neubewertung der Gesamtrisikosituation im Dürr-Konzern ergab vor dem Hintergrund der Pandemie ein deutlich gesteigertes Gesamtrisikopotenzial. Trotzdem sehen wir weder in den Corona-bedingten Risiken noch in anderen Risiken oder deren Wechselwirkung die Gefahr, dass der Fortbestand des Konzerns gefährdet sein könnte.

CHANCEN

Auch wenn das konjunkturelle Umfeld stark durch die Folgen der Corona-Krise beeinträchtigt ist, bieten sich weiterhin Chancen für unser Geschäft. Um Automobilwerke möglichst effizient zu be- treiben, haben hochautomatisierte Prozesstechnik und digitale Lösungen zur Steigerung der Effi- zienz eine besondere Bedeutung. Durch unser umfassendes Wissen über die Produktionsprozesse unserer Kunden und die Kompetenz unserer Digital Factories sind wir bei solchen Themen eine der ersten Adressen im Markt. Die zunehmende Elektromobilität sorgt weiterhin für zusätzliche Nach- frage nach Produktionstechnik durch bestehende und neue Hersteller, vor allem in China und den USA. Insbesondere diese E-Mobility-Hersteller starten meist mit kleinen Werken. Mit unseren ska- lierbaren Anlagen bieten wir den Autobauern maximale Flexibilität für die weitere Expansion ihres Geschäfts. In der Umwelttechnik profitieren wir weltweit von verschärften Emissionsgrenzwerten. Nach der Integration von Megtec/Universal haben wir im Markt für Abluftreinigungsanlagen eine deutlich verbesserte Position und können unsere Größenvorteile nutzen. Im Bereich Holzbearbei- tungsmaschinen zeigen sich nach einer zuletzt schwachen Marktentwicklung Anzeichen einer Nach- fragesteigerung in China. Der weltgrößte Möbelmarkt bietet für HOMAG besonderes Potenzial.

PERSONELLE VERÄNDERUNGEN

Gerhard Federer ist seit dem 28. Mai 2020 neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats der Dürr AG. Seine Wahl durch den Aufsichtsrat erfolgte am selben Tag. Herr Federer gehört dem Aufsichtsrat der Dürr AG seit dem Jahr 2016 an und war bisher Vorsitzender des Prüfungsausschusses.

Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende, Karl-Heinz Streibich, hat sein Amt nach der ordentlichen Hauptversammlung am 28. Mai niedergelegt und ist aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Grund da- für war, dass Herr Streibich im Juni für den Aufsichtsrat der Software AG kandidierte und zu dessen Vorsitzendem gewählt wurde. Bei einem Verbleib im Aufsichtsrat der Dürr AG hätte er mehr als die vom Deutschen Corporate Governance Kodex als Maximum empfohlenen fünf Aufsichtsratsmandate innegehabt (Vorsitze zählen doppelt).

Als neues Mitglied wählte die Hauptversammlung der Dürr AG Arnd Zinnhardt in den Aufsichtsrat. Herr Zinnhardt war nach Tätigkeiten als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer 18 Jahre als Finanz- vorstand der Software AG tätig und hat im Aufsichtsrat der Dürr AG den Vorsitz des Prüfungsaus- schusses übernommen.

Zum 1. August 2020 ist Dietmar Heinrich als Finanzvorstand in die Dürr AG eingetreten. Sein Vor- gänger Carlo Crosetto ist zum 29. Februar 2020 auf eigenen Wunsch aus der Dürr AG ausgetreten. In der Zwischenzeit hatte der Vorstandsvorsitzende Ralf W. Dieter das Amt des Finanzvorstands kommissarisch inne.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

23

ANGABEN ZU NAHESTEHENDEN PARTEIEN

Diese Angaben finden Sie im Anhang auf Seite 45.

AUSBLICK

WIRTSCHAFTLICHES UMFELD

Im zweiten Halbjahr 2020 dürften die Eindämmung der Corona-Pandemie in Asien und Europa und die Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen zu einer besseren Wirtschaftsentwicklung führen als im ersten Halbjahr. Allerdings halten viele Institute eine schleppende Konjunkturerholung für wahrscheinlicher als einen V-förmigen Verlauf. Die Rezessionserwartungen für die Weltwirtschaft im Gesamtjahr 2020 liegen derzeit zwischen knapp -5 % (IWF) und -6 % (OECD). Für Deutschland wird mehrheitlich ein Minus von 5 bis 7 % prognostiziert, damit würde Deutschland besser abschneiden als die Eurozone. 2021 dürfte sich der weltwirtschaftliche Aufwärtstrend fortsetzen, allerdings ist eine Rückkehr auf das Vor-Corona-Niveau nicht vor 2022 zu erwarten.

KON JUNK T URPROGNOSE

BIP-Veränderung (%)

2019

2020P

2021P

USA

2,3

- 5,7

5,5

Japan

0,7

- 5,5

3,3

Euroland

1,2

- 7,5

4,5

Deutschland

0,6

- 6,0

4,5

China

6,1

1,1

9,0

Welt

3,1

- 3,1

5,5

Quelle: Deutsche Bank, Juli 2020

P = Prognose

Die Automobilanalysten von LMC Automotive haben die Prognose für die weltweite Light-Vehicle- Produktion im Jahresverlauf mehrfach gesenkt. Angesichts der Corona-Pandemie werden für 2020 nun 71,2 Mio. produzierte Einheiten erwartet und damit rund 20 % weniger als im Vorjahr. Noch zu Jahresbeginn lag die Schätzung bei über 90 Mio. Fahrzeugen. Nach einer Beschleunigung in den beiden kommenden Jahren soll 2023 wieder das Produktionsvolumen des Jahres 2019 erreicht werden. Für den Zeitraum 2020 bis 2027 sieht LMC Automotive eine jährliche Wachstumsrate von 6 %.

PROGNOSE AUTOMOBILPRODUK TION

Mio. Einheiten

2019

2020P

2027P

Nordamerika

16,2

12,9

17,9

Mercosur

3,3

2,0

3,8

Westeuropa

13,4

10,2

14,7

Osteuropa

7,5

5,8

9,2

Asien

46,4

38,6

53,9

Davon China

24,3

21,8

30,9

Andere

2,1

1,8

3,6

Gesamt

89,0

71,2

103,1

Quelle: LMC Automotive, Juli 2020

P = Prognose

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

24

Aufgrund der aktuellen Unsicherheit gibt der VDMA für das laufende Jahr keine Umsatzprognose. Eine Blitzumfrage unter den VDMA-Mitgliedsunternehmen vom Juli ergab jedoch, dass 58 % der Teilnehmer mit einem gleichbleibenden Maß an Auftragseinbußen und Stornierungen in den nächsten drei Monaten rechnen, 26 % erwarten eine Verbesserung, 16 % eine Verschlechterung. 69 % der Unternehmen prognostizieren für 2020 Umsatzeinbußen von über 10 %, 54 % der Unternehmen be- fürchten einen Rückgang von 10 bis 30 %.

Für den Teilmarkt "sekundäre Holzbearbeitung" erwartet der VDMA im Jahr 2020 einen deutlichen Rückgang bei Auftragseingang und Umsatz gegenüber dem Vorjahr.

UMSATZ, AUFTRAGSEINGANG UND EBIT

Wir gehen davon aus, dass die Corona-Krise ihren Tiefpunkt im zweiten Quartal erreicht hat, und erwarten im dritten und vierten Quartal eine langsame Erholung unseres Geschäfts. Nach den schwierigen Monaten von März bis Mai ist seit Juni eine allmähliche Aufhellung des Geschäfts- klimas in unseren Märkten zu erkennen. Die massive Investitionszurückhaltung, die während der Lockdown-Phasen vorherrschte, löst sich zusehends. Viele Kunden treiben vorübergehend auf Eis gelegte Investitionsvorhaben wieder voran, sodass wir im zweiten Halbjahr wieder mit mehr Auf- tragsvergaben rechnen können.

Vor diesem Hintergrund rechnen wir damit, dass Auftragseingang, Umsatz und operatives EBIT im zweiten Halbjahr 2020 höher ausfallen werden als in der ersten Jahreshälfte. Für das Gesamt- jahr 2020 erwarten wir aus heutiger Sicht einen Auftragseingang von 3.100 bis 3.400 Mio. € und einen Umsatz von 3.200 bis 3.400 Mio. €. Die operative EBIT-Marge dürfte 2,5 bis 2,8 % erreichen. Für die im zweiten Halbjahr erwartete Performance-Verbesserung sprechen die erwartete Um- satzausweitung, ein Wiederanziehen des Service-Geschäfts und der Wegfall vieler Lockdown- Maßnahmen, die unser Geschäft im zweiten Quartal behindert haben. Voraussetzung für die angestrebte Verbesserung ist, dass eine zweite Corona-Welle mit ähnlich massiven Lockdown- Maßnahmen wie in der ersten Jahreshälfte ausbleibt.

EFFIZIENZMASSNAHMEN IN EUROPA

Auch über die Corona-Krise hinaus erwarten wir eine verhaltene Entwicklung im Geschäft mit der Automobilindustrie in Europa. Angesichts der erreichten Marktsättigung werden insbesondere in Westeuropa kaum neue Automobilwerke entstehen. Zugleich werden wir unsere derzeitigen Kapazitäten an den westeuropäischen Standorten nicht komplett durch das Modernisierungs- und Service-Geschäft auslasten können. Daher haben wir ein Effizienzprogramm auf den Weg ge- bracht, das unter anderem den Abbau von rund 600 Stellen in den Divisions Paint and Final Assembly Systems, Application Technology und Measuring and Process Systems in Europa vorsieht. Das Programm soll ab 2021 zu jährlichen Einsparungen von rund 30 Mio. € führen. Der Sonderauf- wand dafür beträgt 35 bis 45 Mio. € und wird im zweiten Halbjahr 2020 erfasst.

Bereits am Jahresbeginn 2020 haben wir weitere Optimierungsmaßnahmen eingeleitet, die ab 2021 Einsparungen von rund 10 Mio. € erbringen sollen. Unter anderem wurden der defizitäre Standort Karlstein (Application Technology) und die Fertigung in Goldkronach (Clean Technology Systems) ge- schlossen, wofür im ersten Halbjahr 2020 Sonderaufwendungen von 6,1 Mio. € anfielen.

LEICHT POSITIVE EBIT-MARGE NACH SONDEREFFEKTEN ERWARTET

Insgesamt werden die Sonderaufwendungen im Jahr 2020 voraussichtlich 75 bis 85 Mio. € betragen. Der Großteil entfällt auf die oben genannten Effizienzmaßnahmen, zudem sind darin Kaufpreisallo- kationseffekte enthalten. Trotz der Sonderaufwendungen streben wir für 2020 eine EBIT-Marge von 0 bis 0,5 % an.

KOSTENBASIS SOLL AB 2021 UM 60 MIO. € SINKEN

Die oben skizzierten Einsparungen im europäischen Automotive-Geschäft und aus den weiteren Optimierungsmaßnahmen sollen sich 2021 auf 40 Mio. € summieren. Hinzu kommen weitere Einsparungen von rund 20 Mio. € aus den im November 2019 angekündigten Effizienzmaßnahmen bei HOMAG in Deutschland. In Summe wird die Kostenbasis ab 2021 also um rund 60 Mio. € redu- ziert, wodurch die Gewinnschwelle des Konzerns deutlich abgesenkt wird.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

25

CASHFLOW UND NETTOFINANZSTATUS

Wir planen für das Gesamtjahr 2020 einen operativen Cashflow von 70 bis 120 Mio. €. Dies impliziert eine schwächere Cashflow-Entwicklung im zweiten Halbjahr als in der ersten Jahreshälfte. Grund dafür ist die erwartete Belebung unseres Geschäfts, die das Net Working Capital zum Jahresende voraussichtlich ansteigen lassen wird. Für den Free Cashflow haben wir vor diesem Hintergrund eine Zielspanne von -40 bis +10 Mio. € definiert. Die Investitionen (ohne Akquisitionen) werden voraussichtlich auf 75 bis 85 Mio. € sinken, allerdings wird der Mittelabfluss für Unternehmensak- quisitionen höher sein als im Vorjahr. Dazu wird insbesondere der Erwerb von HOMAG China Golden Field beitragen, der voraussichtlich im Oktober abgeschlossen wird. Der Nettofinanzstatus dürfte aufgrund der höheren operativen Mittelbindung, die wir für das zweite Halbjahr unterstellt haben, am Jahresende zwischen -230 und -180 Mio. € betragen.

MITARBEITER

Die Mitarbeiterzahl dürfte im zweiten Halbjahr weiter abnehmen, derzeit planen wir mit einer Beleg- schaftsgröße von unter 16.000 Personen am Jahresende.

DIVISIONS

Aufgrund der noch ausstehenden Detailplanung der Effizienzmaßnahmen wird die Jahresprognose für die Divisions auf die Vorlage der Geschäftszahlen für die ersten neun Monate am 5. November 2020 verschoben.

AUSBLICK KONZERN

Ursprüngliche Prognose

2020, ausgesetzt am

Ist 2019

30. März 2020

Neue Prognose 2020

Auftragseingang

Mio. €

4.076,5

3.800 bis 4.100

3.100 bis 3.400

Umsatz

Mio. €

3.921,5

3.900 bis 4.100

3.200 bis 3.400

EBIT-Marge

%

5,0

5,2 bis 5,7

0 bis 0,5

EBIT-Marge vor Sondereffekten

%

6,7

6,2 bis 6,7

2,5 bis 2,8

ROCE

%

16,9

17 bis 22

0 bis 1,5

Ergebnis nach Steuern

Mio. €

129,8

135 bis 150

- 40 bis -10

Operativer Cashflow

Mio. €

171,9

180 bis 230

70 bis 120

Free Cashflow

Mio. €

44,9

70 bis 120

- 40 bis 10

Nettofinanzstatus (31.12.)

Mio. €

-99,3

- 80 bis - 30

- 230 bis -180

Investitionen1

Mio. €

102,6

95 bis 105

75 bis 85

1 ohne Akquisitionen

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

26

DÜRR AM KAPITALMARKT

Nach einer stabilen Entwicklung in den ersten Wochen des Jahres setzte mit der weltweiten Ausbreitung von Corona Ende Februar ein beispielloser Kurssturz an den Kapitalmärkten ein. Getrieben von Rezessionsängsten erlitt der DAX historische Tagesverluste von bis zu 12 % und sank schließlich auf 8.256 Zähler. Die expansive Geldpolitik der Notenbanken, umfangreiche Konjunk- turprogramme und die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung im zweiten Halbjahr waren die Voraussetzungen für die Mitte März einsetzende Kursrallye.

Die Dürr-Aktie (ISIN: DE0005565204) zeigte sich bereits in den ersten Wochen des Jahres etwas schwächer als der Markt und fiel dann während des Corona-Crashs bis auf 15,72 €. Nach der Erholung seit Mitte März schloss die Aktie am 30. Juni 2020 bei 23,20 €, das ergibt eine Performance von -23,6 %. DAX und MDAX erreichten zum Halbjahr eine Performance von -7,1 % und -8,7 %. Allerdings entwickelte sich die Dürr-Aktie im Vergleich zum F.A.Z. Maschinenbauindex seit Mitte März besser.

VERL AUF DER DÜRR-AK TIE IN XE TR A 2020 IM VERGLEICH ZU DA X, MDA X UND SDA X

110

100

90

80

70

60

50

Jan. 2020

Feb. 2020

Mrz. 2020

Apr. 2020

Mai 2020

Jun. 2020

Dürr indexiert

DAX indexiert

MDAX indexiert

SDAX indexiert

Der durchschnittliche Handel auf XETRA nahm insbesondere angesichts der Marktdynamik im Vor- jahresvergleich stark zu und lag bei 326.582 Dürr-Aktien am Tag (H1 2019: 209.280).

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

27

AKTIONÄRSSTRUKTUR DER DÜRR AG1,2 (ZUM 30.06.2020)

25,6 %

Heinz Dürr GmbH, Berlin

Heinz und Heide Dürr Stiftung, Berlin

Institutionelle und private Investoren

- davon MainFirst: 4,7 %

- davon Candriam Luxembourg: 3,8 %

3,5 %

- davon Alecta Pensionsförsäkring: 3,2 %

- davon Credit Suisse Fund Management: 3,0 %

- davon Harris Associates: 3,0 %

- davon Vorstandsmitglieder der

70,9 %1

Dürr AG: 0,3 %

1 Freefloat gemäß Deutsche Börse AG

2 auf Basis der gesetzlich

vorgeschriebenen Meldungen

STABILITÄT DURCH FAMILIE DÜRR ALS GROSSAKTIONÄR

Der Anteil der Gründerfamilie Dürr an unserem Unternehmen beläuft sich auf 29,1 %. Die Familie Dürr möchte die Beteiligung auch zukünftig über 25 % halten. Die Vorstandsmitglieder der Dürr AG besitzen zusammen 0,3 % der Anteile an der Dürr AG.

ANLEIHE MIT 2,8 % RENDITE

Unsere mit einem Kupon von 2,875 % ausgestattete Anleihe über 300 Mio. € (ISIN: XS1048589458) notierte am Ende des ersten Halbjahres 2020 bei 100,0 %. Die Rendite des bis April 2021 laufenden Bonds betrug zum Halbjahr 2,8 %.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernlagebericht

28

EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG (NACHTRAGSBERICHT)

EFFIZIENZMASSNAHMEN IM EUROPÄISCHEN AUTOMOTIVE-GESCHÄFT

Am 29. Juli haben wir ein Programm für Effizienzsteigerungen im europäischen Geschäft mit der Automobilindustrie beschlossen. Dies soll ab 2021 zu Einsparungen von rund 30 Mio. € führen. Details dazu enthält der Ausblick auf Seite 24.

NEUE PROGNOSE AM 29. JULI VORGESTELLT

Zusammen mit den Effizienzmaßnahmen im europäischen Automotive-Geschäft haben wir am

29. Juli einen neue Konzernprognose für das Geschäftsjahr 2020 vorgestellt. Sie ist ab Seite 24 dieses Berichts beschrieben und ersetzt die am 30. März ausgesetzte ursprüngliche Prognose.

DIETMAR HEINRICH SEIT 1. AUGUST NEUER FINANZVORSTAND

Am 1. August 2020 ist Dietmar Heinrich in den Vorstand der Dürr AG eingetreten. Weitere Informa- tionen dazu finden Sie im Abschnitt "Personelle Veränderungen" auf Seite 22.

Bietigheim-Bissingen, 6. August 2020

Dürr Aktiengesellschaft

Ralf W. Dieter

Dr. Jochen Weyrauch

Vorsitzender des Vorstands

Stellv. Vorstandsvorsitzender

Dietmar Heinrich

Pekka Paasivaara

Finanzvorstand

Mitglied des Vorstands

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

29

KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

DER DÜRR AK TIENGESELLSCHAF T, STUT TGART, 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2020

Tsd. €

1. Halbjahr 2020

1. Halbjahr 2019

2. Quartal 2020

2. Quartal 2019

Umsatzerlöse

1.615.216

1.880.390

772.642

930.531

Umsatzkosten

- 1.312.211

- 1.466.273

- 646.815

- 722.821

Bruttoergebnis vom Umsatz

303.005

414.117

125.827

207.710

Vertriebskosten

- 154.322

- 169.094

- 75.432

- 86.637

Allgemeine Verwaltungskosten

- 86.876

- 92.557

- 40.160

- 45.628

Forschungs- und Entwicklungskosten

- 54.737

- 58.282

- 26.597

- 29.158

Sonstige betriebliche Erträge

22.717

12.025

7.695

4.314

Sonstige betriebliche Aufwendungen

- 23.203

- 11.005

- 7.684

- 4.029

Ergebnis vor Beteiligungsergebnis,

Zinsergebnis und Ertragsteuern

6.584

95.204

- 16.351

46.572

Beteiligungsergebnis

1.837

2.845

1.128

878

Zinsen und ähnliche Erträge

2.587

3.228

772

1.594

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

- 15.169

- 12.684

- 8.258

- 6.346

Ergebnis vor Ertragsteuern

- 4.161

88.593

- 22.709

42.698

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

1.136

- 24.968

6.443

- 12.058

Ergebnis des Dürr-Konzerns

- 3.025

63.625

- 16.266

30.640

davon entfallen auf

Nicht beherrschende Anteile

1.011

2.954

497

1.102

Aktionäre der Dürr Aktiengesellschaft

- 4.036

60.671

- 16.763

29.538

Anzahl ausgegebener Aktien in Tsd.

69.202,08

69.202,08

69.202,08

69.202,08

Ergebnis je Aktie in €

(unverwässert und verwässert)

- 0,06

0,88

- 0,24

0,43

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

30

KONZERN-GESAMTERGEBNISRECHNUNG

DER DÜRR AK TIENGESELLSCHAF T, STUT TGART, 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2020

Tsd. €

1. Halbjahr 2020

1. Halbjahr 2019

2. Quartal 2020

2. Quartal 2019

Ergebnis des Dürr-Konzerns

- 3.025

63.625

- 16.266

30.640

Ergebnisneutrale Bestandteile, die nicht in

den Gewinn oder Verlust umgegliedert

werden

Neubewertung leistungsorientierter

Versorgungspläne und ähnlicher

Verpflichtungen

2.367

- 1.749

- 6.380

- 859

darauf entfallende latente Steuern

- 649

767

1.742

376

Ergebnisneutrale Bestandteile, die

möglicherweise in den Gewinn oder

Verlust umgegliedert werden

Im Eigenkapital erfasste Veränderung des

beizulegenden Zeitwerts von zu

Sicherungszwecken eingesetzten

Finanzinstrumenten

- 2.635

1.481

3.682

2.479

darauf entfallende latente Steuern

878

- 386

- 975

- 274

Translationseffekte aus der

Währungsumrechnung

- 18.544

5.711

- 8.020

- 8.048

Translationseffekte aus der

Währungsumrechnung at equity

bilanzierter Unternehmen

108

- 350

- 973

-

Ergebnisneutrale Bestandteile des

Gesamtergebnisses nach Steuern

- 18.475

5.474

- 10.924

- 6.326

Gesamtergebnis nach Steuern

- 21.500

69.099

- 27.190

24.314

davon entfallen auf

Nicht beherrschende Anteile

709

3.009

353

977

Aktionäre der Dürr Aktiengesellschaft

- 22.209

66.090

- 27.543

23.337

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernbilanz

31

KONZERNBILANZ

DER DÜRR AKTIENGESELLSCHAFT, STUTTGART, ZUM 30. JUNI 2020

Tsd. €

30. Juni 2020

31. Dezember 2019

30. Juni 2019

AKTIVA

Geschäfts- oder Firmenwerte

449.481

449.160

445.442

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

189.510

194.840

199.721

Sachanlagen

502.482

525.395

521.709

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

19.676

20.215

20.853

Beteiligungen an at equity bilanzierten Unternehmen

40.672

37.663

39.080

Übrige Finanzanlagen

12.653

12.653

10.186

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

7.436

15.816

13.389

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

6.059

6.746

4.399

Latente Steueransprüche

59.341

57.887

52.040

Sonstige Vermögenswerte

2.626

1.978

2.499

Langfristige Vermögenswerte

1.289.936

1.322.353

1.309.318

Vorräte und geleistete Anzahlungen

531.865

509.206

565.133

Vertragliche Vermögenswerte

432.579

519.075

504.278

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

501.451

570.261

564.870

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

207.749

206.401

52.359

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

743.981

662.024

409.025

Ertragsteuerforderungen

37.084

46.634

35.507

Sonstige Vermögenswerte

66.423

46.379

70.151

Kurzfristige Vermögenswerte

2.521.132

2.559.980

2.201.323

Summe Aktiva Dürr-Konzern

3.811.068

3.882.333

3.510.641

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernbilanz

32

Tsd. €

30. Juni 2020

31. Dezember 2019

30. Juni 2019

PASSIVA

Gezeichnetes Kapital

177.157

177.157

177.157

Kapitalrücklage

67.318

67.318

67.318

Gewinnrücklagen

755.270

820.820

759.945

Kumuliertes übriges Eigenkapital

- 52.838

- 34.654

- 33.285

Summe Eigenkapital der Aktionäre

der Dürr Aktiengesellschaft

946.907

1.030.641

971.135

Nicht beherrschende Anteile

9.239

12.745

14.242

Summe Eigenkapital

956.146

1.043.386

985.377

Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung des

Arbeitsverhältnisses

56.832

58.962

52.636

Übrige Rückstellungen

21.972

22.339

19.823

Vertragliche Verbindlichkeiten

2.113

2.113

2.113

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

1.048

240

650

Anleihe und Schuldscheindarlehen

464.186

798.242

598.264

Übrige Finanzverbindlichkeiten

81.067

86.780

88.928

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

11.052

6.290

6.011

Ertragsteuerverbindlichkeiten

-

-

4.164

Latente Steuerverbindlichkeiten

59.307

81.151

91.145

Übrige Verbindlichkeiten

69

254

593

Langfristige Verbindlichkeiten

697.646

1.056.371

864.327

Übrige Rückstellungen

145.221

148.058

118.270

Vertragliche Verbindlichkeiten

622.700

630.570

532.082

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

437.392

478.771

509.438

Anleihe und Schuldscheindarlehen

349.394

-

-

Übrige Finanzverbindlichkeiten

130.042

38.045

40.110

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

280.138

319.890

294.621

Ertragsteuerverbindlichkeiten

53.782

48.467

30.475

Übrige Verbindlichkeiten

138.607

118.775

135.941

Kurzfristige Verbindlichkeiten

2.157.276

1.782.576

1.660.937

Summe Passiva Dürr-Konzern

3.811.068

3.882.333

3.510.641

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzern-Kapitalflussrechnung

33

KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG

DER DÜRR AK TIENGESELLSCHAF T, STUT TGART, 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2020

Tsd. €

1. Halbjahr 2020

1. Halbjahr 2019

2. Quartal 2020

2. Quartal 2019

Ergebnis vor Ertragsteuern

- 4.161

88.593

- 22.709

42.698

Ertragsteuerzahlungen

- 9.468

- 32.613

- 326

- 22.880

Zinsergebnis

12.582

9.456

7.486

4.752

Ergebnis aus at equity bilanzierten

Unternehmen

- 2.298

- 3.018

- 1.836

- 1.118

Dividenden von at equity bilanzierten

Unternehmen

1.866

-

-

-

Abschreibungen auf langfristige

Vermögenswerte

56.801

55.209

27.995

28.094

Ergebnis aus dem Abgang von

Anlagevermögen

44

91

- 34

102

Nicht zahlungswirksame

Wertberichtigungen auf Zahlungsmittel

und Zahlungsmitteläquivalente

578

- 475

582

- 400

Sonstige zahlungsunwirksame

Aufwendungen und Erträge

2.249

787

- 5.091

1.021

Veränderungen der betrieblichen Aktiva

und Passiva

Vorräte

- 29.646

- 27.137

15.923

- 12.615

Vertragliche Vermögenswerte

74.780

- 24.863

200.231

19.902

Forderungen aus Lieferungen und

Leistungen

61.870

28.218

37.416

18.992

Übrige Forderungen und Vermögenswerte

- 9.492

- 3.308

996

8.081

Rückstellungen

- 1.072

- 10.170

2.565

- 5.735

Vertragliche Verbindlichkeiten

9.056

- 145.595

- 159.732

- 72.123

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und

Leistungen

- 30.071

7.456

- 25.680

- 28.743

Übrige Verbindlichkeiten

(nicht aus Finanzierungstätigkeit)

- 11.543

- 41.564

- 34.990

- 46.253

Sonstige Aktiva und Passiva

- 16.115

- 13.989

- 5.511

- 3.693

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

105.960

- 112.922

37.285

- 69.918

Erwerb von immateriellen

Vermögenswerten

- 11.541

- 13.833

- 5.817

- 7.646

Erwerb von Sachanlagen1

- 15.063

- 23.024

- 5.508

- 11.863

Erwerb von sonstigen Finanzanlagewerten

- 1.000

-

-

-

Erlöse aus dem Abgang langfristiger

Vermögenswerte

2.025

3.640

927

3.143

Firmenerwerbe abzüglich erhaltener

flüssiger Mittel

- 2.022

-

- 202

-

Anlage in Termingeldern

110

544

9.226

-

Erhaltene Zinseinnahmen

1.741

1.941

677

782

Cashflow aus Investitionstätigkeit

- 25.750

- 30.732

- 697

- 15.584

1 In der Position "Erwerb von Sachanlagen" sind keine Zahlungsmittelabflüsse durch Zugänge von Nutzungsrechten aus Leasing- verhältnissen enthalten, da im Zugangszeitpunkt der Nutzungsrechte keine Zahlungsmittelabflüsse entstehen (Ausnahme: gezahlte Anschaffungsnebenkosten und geleistete An- und Vorauszahlungen).

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzern-Kapitalflussrechnung

34

Tsd. €

1. Halbjahr 2020

1. Halbjahr 2019

2. Quartal 2020

2. Quartal 2019

Veränderung kurzfristiger

Bankverbindlichkeiten und übrige

Finanzierungstätigkeiten

98.530

5.218

98.697

6.243

Tilgung langfristiger

Finanzverbindlichkeiten

- 100.124

- 365

- 100.087

- 167

Aufnahme eines Schuldscheindarlehens

114.795

-

114.795

-

Tilgung von Leasingverbindlichkeiten

- 16.145

- 13.328

- 8.783

- 7.401

Auszahlungen für Transaktionen mit nicht

beherrschenden Anteilen

- 4.621

- 8.750

- 4.621

-

Gezahlte Dividenden an die Aktionäre der

Dürr Aktiengesellschaft

- 55.362

- 69.202

- 55.362

- 69.202

Gezahlte Dividenden an Inhaber nicht

beherrschender Anteile

- 582

- 583

- 582

- 583

Andienung von Aktien im Rahmen des

Abfindungsangebots an die Aktionäre der

HOMAG Group AG

- 4.320

-

- 2.332

-

Geleistete Zinsausgaben

- 20.628

- 20.282

- 19.390

- 19.359

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

11.543

- 107.292

22.335

- 90.469

Einfluss von Wechselkursänderungen

- 9.232

4.469

- 1.962

- 4.600

Veränderung der Zahlungsmittel und

Zahlungsmitteläquivalente

82.521

- 246.477

56.961

- 180.571

Zahlungsmittel und

Zahlungsmitteläquivalente

Zum Periodenanfang

663.044

656.695

688.604

590.789

Zum Periodenende

745.565

410.218

745.565

410.218

Abzüglich Risikovorsorge gemäß IFRS 9

- 1.584

- 1.193

- 1.584

- 1.193

Zahlungsmittel und

Zahlungsmitteläquivalente zum

Periodenende (Konzernbilanz)

743.981

409.025

743.981

409.025

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzern-Eigenkapitalspiegel

35

KONZERN-EIGENKAPITALSPIEGEL

DER DÜRR AK TIENGESELLSCHAF T, STUT TGART, 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2020

Kumuliertes übriges Eigenkapital

Bestandteile,

die nicht in den

Gewinn oder

Verlust umge-

Bestandteile, die möglicherweise in den

gliedert werden

Gewinn oder Verlust umgegliedert werden

Summe

Neubewertung

Unrealisierte

Änderungen

Eigenkapital der

leistungs-

Gewinne /

Konsolidie-

Aktionäre der

orientierter

Verluste aus

rungskreis /

Währungs-

Kumuliertes

Dürr

Nicht be-

Gezeichne-

Kapital-

Gewinn-

Versorgungs-

Cashflow

Umgliederun-

umrech-

übriges

Aktiengesell-

herrschende

Summe

Tsd. €

tes Kapital

rücklage

rücklagen

pläne

Hedges

gen

nung

Eigenkapital

schaft

Anteile

Eigenkapital

31. Dezember 2018

177.157

67.318

771.468

- 30.542

- 2.776

608

- 5.940

- 38.650

977.293

14.858

992.151

Anpassung IFRS 16

-

-

- 9.415

-

-

-

- 43

- 43

- 9.458

- 53

- 9.511

1. Januar 2019

177.157

67.318

762.053

- 30.542

- 2.776

608

- 5.983

- 38.693

967.835

14.805

982.640

Ergebnis

-

-

60.671

-

-

-

-

-

60.671

2.954

63.625

Kumuliertes übriges Eigenkapital

-

-

-

- 982

1.095

-

5.306

5.419

5.419

55

5.474

Gesamtergebnis nach Steuern

-

-

60.671

- 982

1.095

-

5.306

5.419

66.090

3.009

69.099

Dividenden

-

-

- 69.202

-

-

-

-

-

- 69.202

- 1.575

- 70.777

Optionen der Inhaber nicht

beherrschender Anteile

-

-

6.412

-

-

-

-

-

6.412

- 1.997

4.415

Übrige Veränderungen

-

-

11

-

-

- 11

-

- 11

-

-

-

30. Juni 2019

177.157

67.318

759.945

- 31.524

- 1.681

597

- 677

- 33.285

971.135

14.242

985.377

1. Januar 2020

177.157

67.318

820.820

- 38.023

- 470

586

3.253

- 34.654

1.030.641

12.745

1.043.386

Ergebnis

-

-

- 4.036

-

-

-

-

-

- 4.036

1.011

- 3.025

Kumuliertes übriges Eigenkapital

-

-

-

1.718

- 1.757

-

- 18.134

- 18.173

- 18.173

- 302

- 18.475

Gesamtergebnis nach Steuern

-

-

- 4.036

1.718

- 1.757

-

- 18.134

- 18.173

- 22.209

709

- 21.500

Dividenden

-

-

- 55.362

-

-

-

-

-

- 55.362

- 582

- 55.944

Optionen der Inhaber nicht

beherrschender Anteile

-

-

- 4.525

-

-

-

-

-

- 4.525

- 1.614

- 6.139

Übrige Veränderungen

-

-

- 1.627

-

-

- 11

-

- 11

- 1.638

- 2.019

- 3.657

30. Juni 2020

177.157

67.318

755.270

- 36.305

- 2.227

575

- 14.881

- 52.838

946.907

9.239

956.146

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernanhang

36

KONZERNANHANG 1. JANUAR BIS 30. JUNI 2020

1. GRUNDLAGEN DER RECHNUNGSLEGUNG

DAS UNTERNEHMEN

Die Dürr Aktiengesellschaft ("Dürr AG" oder "die Gesellschaft") hat ihren juristischen Firmensitz in Stuttgart, Deutschland; der Sitz der Geschäftstätigkeit ist in der Carl-Benz-Straße 34 in 74321 Bietigheim-Bissingen. Der Dürr-Konzern, der aus der Dürr AG und ihren Tochtergesellschaften be- steht, ist ein Maschinen- und Anlagenbauunternehmen mit ausgeprägter Kompetenz in den Bereichen Automatisierung und Digitalisierung. In nahezu allen seinen Tätigkeitsfeldern steht der Konzern an der Spitze des Weltmarkts. Neben der Automobilindustrie werden Branchen wie der Maschinen- bau, die Chemie- und Pharmaindustrie sowie die holzbearbeitende Industrie mit Produktionstechnik beliefert. Der Dürr-Konzern ist in fünf weltweit agierenden Divisions organisiert: Paint and Final Assembly Systems bietet Montage- und Lackiertechnik, vor allem für die Automobilindustrie. Seit dem

1. Januar 2020 gehören auch die Bereiche Prüftechnik, Montageprodukte und Befülltechnik für die Fahrzeugendmontage zu Paint and Final Assembly Systems; diese Bereiche waren zuvor Teil der Division Measuring and Process Systems. Application Technology realisiert Produkte und Systeme für den automatisierten Lackauftrag sowie für die Sealing- und Klebetechnik. Clean Technology Systems erstellt vor allem Anlagen zur Abluftreinigung und bietet zudem Schallschutzsysteme so- wie Lösungen für die Beschichtung von Batterieelektroden. Measuring and Process Systems bietet Auswucht- und Diagnosetechnik sowie Lösungen zur Befüllung von Kühlschränken, Klimageräten und Wärmepumpen mit Kältemitteln. Woodworking Machinery and Systems entwickelt und erstellt Maschinen und Systeme zur Holzbearbeitung.

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Der Konzernzwischenabschluss für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2020 ist ver- kürzt und wurde in Übereinstimmung mit International Accounting Standard (IAS) 34 "Zwischen- berichterstattung" erstellt. Der Konzernzwischenabschluss basiert auf dem Konzernabschluss vom 31. Dezember 2019 und sollte in Zusammenhang mit diesem gelesen werden.

Der Konzernzwischenabschluss wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) zum Abschlussstichtag anzuwenden waren, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Der Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2020 wurde keiner prüferischen Durchsicht oder Prüfung im Sinne des § 317 HGB unterzogen.

Die angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 angewendeten Methoden; hierzu wird auf den Geschäfts- bericht 2019 verwiesen. Die Änderungen an IFRS-Standards und Interpretationen, die zum 1. Januar 2020 erstmalig anzuwenden waren, sind für den Dürr-Konzern unwesentlich.

Im Rahmen der Erstellung eines Konzernabschlusses zur Zwischenberichterstattung in Überein- stimmung mit IAS 34 muss der Vorstand Beurteilungen und Schätzungen vornehmen sowie Annah- men treffen, die die Anwendung von Rechnungslegungsgrundsätzen im Konzern und den Ausweis der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie der Erträge und Aufwendungen beeinflussen. Die tatsächlichen Beträge können von diesen Schätzungen abweichen. Die Schätzungsmethoden ent- sprechen grundsätzlich den im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2019 angewendeten Schät- zungsmethoden. Aufwendungen, die unregelmäßig während des Geschäftsjahres anfallen, wurden in den Fällen abgegrenzt, in denen am Ende des Geschäftsjahres ebenfalls eine Abgrenzung erfolgen würde. Die Geschäftstätigkeit des Dürr-Konzerns unterliegt keinen wesentlichen saisonalen Einflüs- sen. Der Ertragsteueraufwand in den Zwischenabschlüssen wird auf Grundlage der erwarteten Er- tragsteuerquote für die einzelnen Gesellschaften für das Gesamtjahr abgegrenzt.

Der Konzernzwischenabschluss wird in Euro aufgestellt; alle Beträge werden in Tausend Euro (Tsd. €) angegeben, soweit nichts anderes vermerkt ist.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernanhang

37

CORONA-PANDEMIE

Die dem Konzernabschluss zugrundeliegenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie die Schätzungsmethoden wurden aufgrund der Corona-Pandemie nicht geändert, jedoch unterliegen die Schätzungen und Ermessensentscheidungen aufgrund der Corona-Pandemie einer erhöhten Unsicherheit.

Für weitere Informationen zu Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Berichtszeitraum wird auf die Textziffern 3 und 4 verwiesen.

2. KONSOLIDIERUNGSKREIS

In den Konzernzwischenabschluss zum 30. Juni 2020 sind neben der Dürr AG die in- und ausländischen Gesellschaften einbezogen, über die die Dürr AG unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausüben kann. Gesellschaften werden ab dem Zeitpunkt in den Dürr-Konzernabschluss ein- bezogen, an dem die Möglichkeit der Beherrschung erlangt wird. Die Beherrschung kann aufgrund von Stimmrechten oder bestehenden Umständen, unter anderem aufgrund von vertraglichen Re- gelungen, erfolgen. Bei der überwiegenden Anzahl der Konzerngesellschaften bildet die Mehrheit der Stimmrechte die Grundlage der Beherrschung. Bei vier Gesellschaften hat der Dürr-Konzern aufgrund vertraglicher Regelungen die Möglichkeit, die Beherrschung auszuüben. Die Konsolidie- rung einer in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaft endet, wenn der Dürr-Konzern die Beherrschung über die Gesellschaft verliert. Unternehmen, auf die der Dürr-Konzern maßgeblichen Einfluss gemäß IAS 28 "Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen" aus- üben kann (assoziierte Unternehmen), werden nach der Equity-Methode bewertet. Ein maßgeblicher Einfluss wird bei einem Stimmrechtsanteil von 20 % bis 50 % angenommen.

Die nachfolgende Tabelle zeigt, wie viele Gesellschaften der Konsolidierungskreis neben der Dürr AG als Mutterunternehmen umfasst.

ANZ AHL GESELLSCHAF TEN

30. Juni 2020

31. Dezember 2019

Vollkonsolidierte Tochterunternehmen

Inland

29

28

Ausland

95

98

124

126

At equity bilanzierte Unternehmen

Inland

-

-

Ausland

2

2

2

2

Sonstige Beteiligungen

Inland

3

3

Ausland

2

2

5

5

Der Konzernzwischenabschluss enthält 11 (31.12.2019: 11) Gesellschaften, an denen Inhaber nicht beherrschender Anteile beteiligt sind. Es bestehen vier Gesellschaften, die aus Wesentlichkeitsge- sichtspunkten nur zu Anschaffungskosten in den Konzernabschluss einbezogen werden.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernanhang

38

ÄNDERUNGEN KONSOLIDIERUNGSKREIS

ZUGÄNGE VOLLKONSOLIDIERTER UNTERNEHMEN

Gesellschaft

Anteil am Kapital

Mit Wirkung zum

Art des Anteilserwerbs

Techno-Step GmbH, Böblingen / Deutschland

50,0 %

9.

März 2020

Akquisition

Homag (Hong Kong) Limited, Hongkong SVR /

V. R. China

100,0 %

23.

März 2020

Gründung

Am 9. März 2020 erwarb die Dürr Systems AG mit Sitz in Bietigheim-Bissingen, Deutschland, 50,004 % der Anteile der Techno-Step GmbH mit Sitz in Böblingen, Deutschland. Die Erstkonsolidie- rung erfolgte gemäß IFRS 3 "Unternehmenszusammenschlüsse" unter Anwendung der Erwerbs- methode nach der Partial-Goodwill-Methode. Der Kaufpreis für die Akquisition betrug 3.058 Tsd. €. Im Rahmen der Akquisition wurde dem Dürr-Konzern eine Option über den Erwerb der verbleibenden Anteile eingeräumt.

VERSCHMELZUNGEN

Gesellschaft

Mit Wirkung zum

Anmerkung

BENZ INCORPORATED,

Verschmelzung auf STILES MACHINERY, INC.,

Hickory, North Carolina / USA

1.

Januar 2020

Grand Rapids, Michigan / USA

Durr MEGTEC LLC,

Verschmelzung auf Dürr Systems Inc.,

De Pere, Wisconsin / USA

1.

Januar 2020

Southfield, Michigan / USA

Universal AET Holdings, LLC,

Verschmelzung auf Durr Universal Inc.,

Stoughton, Wisconsin / USA

23.

Januar 2020

Stoughton, Wisconsin / USA

Test Devices Inc.,

Verschmelzung auf SCHENCK USA CORP.,

Hudson, Massachusetts / USA

1. Februar 2020

Deer Park, New York / USA

3. AUSWIRKUNGEN DER CORONA-PANDEMIE

Die Geschäftsentwicklung des Dürr-Konzerns wurde deutlich durch die Corona-Pandemie beeinflusst. Zur Aktualisierung der Schätzungen und Ermessensentscheidungen wurden verfügbare Informationen zu voraussichtlichen wirtschaftlichen Entwicklungen berücksichtigt.

VERMÖGENS-, FINANZ- UND ERTRAGSLAGE

Für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten wurden Wertminderungstests für die Geschäfts- oder Firmenwerte durchgeführt, die die Werthaltigkeit der jeweils zugrundeliegenden Buchwerte bestätigten. Weitere Informationen finden sich in Textziffer 4.

Der Dürr-Konzern verzeichnete eine deutliche Verringerung von Umsatz, Bruttoergebnis vom Umsatz und Ergebnis vor Beteiligungsergebnis im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahres- zeitraum. Dies resultiert vor allem aus den starken Geschäftseinbußen in der Hochphase der Corona-Pandemie, unter anderem weil viele Werke und Baustellen von Kunden unterausgelastet oder zeitweise geschlossen waren.

WERTMINDERUNG FINANZIELLER VERMÖGENSWERTE

Infolge der Corona-Pandemie wurde die Risikovorsorge nach IFRS 9 überprüft und an die aktuellen Risikoeinschätzungen am Markt angepasst. Die daraus abgeleiteten Risikovorsorgesätze sind im vorliegenden Abschluss verarbeitet.

ZUWENDUNGEN DER ÖFFENTLICHEN HAND

Im Berichtszeitraum wurden Zuwendungen der öffentlichen Hand zur Erstattung von Aufwendungen des Konzerns in Höhe von 1.180 Tsd. € (Vorjahr: 249 Tsd. €) erfasst. Im Zusammenhang mit Corona erhielt der Dürr-Konzern 881 Tsd. € Zuwendungen durch die öffentliche Hand. In Deutschland entfällt der überwiegende Teil auf Erstattungen von Sozialversicherungsleistungen im Rahmen

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernanhang

39

von Kurzarbeit an einzelnen Standorten. Auch die Zuwendungen im Ausland betreffen zum größten Teil Zuschüsse für reduzierte Arbeitszeiten. Die Gewährung der Zuwendungen ist mit Auflagen verbunden, von deren Erfüllung derzeit ausgegangen wird.

4. WERTHALTIGKEITSTEST VON GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERTEN

Der Dürr-Konzern überprüft die Werthaltigkeit des Buchwerts von Geschäfts- oder Firmenwerten grundsätzlich am Ende jedes Geschäftsjahres. Die Corona-Pandemie wurde als Indikator dafür identifiziert, dass die Geschäfts- oder Firmenwerte wertgemindert sein könnten. Der Dürr-Konzern hat deshalb zum Stichtag 30. Juni 2020 eine Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte vorgenommen. Die grundsätzliche Vorgehensweise wurde im Konzernanhang zum 31. Dezember 2019 beschrieben.

Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten hat der Konzern die Divisions definiert. Dies sind Paint and Final Assembly Systems, Application Technology, Clean Technology Systems, Measuring and Process Systems (bis 31. Dezember 2019: Balancing and Assembly Products) und Woodworking Machinery and Systems. Die Neudefinition der Division Measuring and Process Systems anstelle von Balancing and Assembly Products als zahlungsmittelgenerierende Einheit resultiert aus dem Über- gang der Bereiche Prüftechnik, Montageprodukte und Befülltechnik für die Fahrzeugendmontage von Measuring and Process Systems zu Paint and Final Assembly Systems.

Mit Blick auf die bestehenden Unsicherheiten wurde eine Szenarienbetrachtung für den Werthal- tigkeitstest als besser geeignet angesehen als eine einzige bestmögliche Schätzung des Nutzungs- wertes. Die Überprüfung der Werthaltigkeit des Buchwerts der Geschäfts- oder Firmenwerte basiert auf einem Worst-Case-Szenario.

Zusätzlich hat der Dürr-Konzern Sensitivitätsanalysen zur Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte vorgenommen. Geprüft wurden die Auswirkungen folgender Szenarien:

  • Erhöhung des Abzinsungssatzes um 0,5 Prozentpunkte
  • Verringerung der Wachstumsrate in der ewigen Rente auf 0,75 %.

Die Sensitivitätsanalysen haben ergeben, dass auch unter diesen Annahmen aus heutiger Sicht bei keiner zahlungsmittelgenerierenden Einheit ein Wertminderungsbedarf bei den Geschäfts- oder Firmenwerten besteht.

5. UMSATZERLÖSE

UMSATZERLÖSE

Tsd. €

1. Halbjahr 2020

1. Halbjahr 2019

Zeitraumbezogene Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden

1.040.220

1.151.491

Zeitpunktbezogene Umsatzerlöse aus Verträgen mit Kunden

572.650

726.684

Umsatzerlöse aus Leasingverträgen

2.346

2.215

Summe Umsatzerlöse

1.615.216

1.880.390

davon

Umsatzerlöse aus Service-Geschäft

441.031

527.161

Umsatzerlöse mit der Automobilindustrie

810.317

965.376

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernanhang

40

6. SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE UND AUFWENDUNGEN

Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen enthalten wie im Vorjahr im Wesentlichen Währungsgewinne und -verluste.

7. ZINSERGEBNIS

ZINSERGEBNIS

Tsd. €

1. Halbjahr 2020

1. Halbjahr 2019

Zinsen und ähnliche Erträge

2.587

3.228

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

- 15.169

- 12.684

davon

Nominaler Zinsaufwand aus der Unternehmensanleihe

- 4.313

- 4.313

Zinsaufwand aus den Schuldscheindarlehen

- 3.039

- 2.242

Zinsaufwand aus der Folgebilanzierung des abgeschlossenen

Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags mit der HOMAG

Group AG

- 2.696

- 2.694

Zinsaufwendungen aus Leasingverhältnissen

- 1.435

- 1.350

Sonstige Zinsaufwendungen

- 3.686

- 2.085

Zinsergebnis

- 12.582

- 9.456

8. FINANZIERUNG DES KONZERNS

Am 26. März 2020 hat die Dürr AG ein weiteres nachhaltigkeitsorientiertes Schuldscheindarlehen über 115.000 Tsd. € platziert. Wie bei dem im vergangenen Jahr begebenen Sustainability-Schuld- scheindarlehen in Höhe von 200.000 Tsd. € ist die Verzinsung an das Nachhaltigkeitsrating des Dürr-Konzerns gekoppelt. Der durchschnittliche Zins beträgt 0,9 %. Das Gesamtvolumen von 115.000 Tsd. € floss der Dürr AG am 6. April 2020 zu und verteilt sich auf Tranchen mit Laufzeiten von fünf, sieben und zehn Jahren.

Im Gegenzug wurden die variablen Tranchen des Schuldscheindarlehens aus dem Jahr 2016 in Höhe von 100.000 Tsd. € vorzeitig abgelöst.

Zur Erhöhung der finanziellen Flexibilität hat die Dürr AG mit einem Bankenkonsortium am

8. Mai 2020 eine zusätzliche Kreditlinie über 350.000 Tsd. € vereinbart. Damit werden im Jahr 2021 anstehende Refinanzierungen bereits jetzt abgesichert. Die von sechs Banken bereitgestellte Kredit- linie hat zunächst eine Laufzeit von einem Jahr, kann von der Dürr AG aber zwei Mal um jeweils sechs Monate verlängert werden. Im April 2021 läuft eine im Jahr 2014 begebene Unternehmensanleihe über 300.000 Tsd. € aus, zugleich wird eine Tranche von 50.000 Tsd. € aus dem Schuldscheindarlehen des Jahres 2016 fällig. Zum Bankenkonsortium gehören BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutsch- land, Commerzbank AG, Deutsche Bank Luxembourg S.A., Landesbank Baden-Württemberg, Banco Santander, S.A. und UniCredit Bank AG.

Am 19. Mai 2020 hat die Dürr AG ein bilaterales Darlehen in Höhe von 100.000 Tsd. € mit der KfW IPEX-Bank GmbH abgeschlossen, das mit 1,13 % verzinst wird. Der Kreditvertrag hat eine Laufzeit bis zum 19. Mai 2021.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernanhang

41

9. SONSTIGE ANGABEN ZU DEN FINANZINSTRUMENTEN

Die vom Dürr-Konzern zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumente teilen sich folgendermaßen auf die Fair-Value-Hierarchiestufen auf:

ZUORDNUNG ZU FAIR-VALUE-HIER ARCHIESTUFEN

Fair-Value-Hierarchie

Tsd. €

30. Juni 2020

Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Aktiva zum beizulegenden Zeitwert - erfolgsneutral

Übrige Finanzanlagen

3.306

-

-

3.306

Derivate mit Hedge-Beziehung

2.774

-

2.774

-

Aktiva zum beizulegenden Zeitwert - erfolgswirksam

Übrige Finanzanlagen

9.347

-

-

9.347

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

19.507

-

-

19.507

Derivate ohne Hedge-Beziehung

1.886

-

1.886

-

Derivate mit Hedge-Beziehung

1.113

-

1.113

-

Passiva zum beizulegenden Zeitwert - erfolgsneutral

Verpflichtungen aus Optionen

39.328

-

-

39.328

Derivate mit Hedge-Beziehung

3.537

-

3.537

-

Passiva zum beizulegenden Zeitwert - erfolgswirksam

Verpflichtung aus Optionen

1.610

-

-

1.610

Verbindlichkeiten aus bedingten Kaufpreisraten

552

-

-

552

Derivate ohne Hedge-Beziehung

839

-

839

-

Derivate mit Hedge-Beziehung

655

-

655

-

Fair-Value-Hierarchie

31. Dezember

Tsd. €

2019

Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Aktiva zum beizulegenden Zeitwert - erfolgsneutral

Übrige Finanzanlagen

3.306

-

-

3.306

Derivate mit Hedge-Beziehung

2.820

-

2.820

-

Aktiva zum beizulegenden Zeitwert - erfolgswirksam

Übrige Finanzanlagen

9.347

-

-

9.347

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

19.507

-

-

19.507

Derivate ohne Hedge-Beziehung

630

-

630

-

Derivate mit Hedge-Beziehung

357

-

357

-

Passiva zum beizulegenden Zeitwert - erfolgsneutral

Verpflichtungen aus Optionen

33.189

-

-

33.189

Derivate mit Hedge-Beziehung

2.141

-

2.141

-

Passiva zum beizulegenden Zeitwert - erfolgswirksam

Verpflichtungen aus Optionen

1.610

-

-

1.610

Verbindlichkeiten aus bedingten Kaufpreisraten

552

-

-

552

Derivate ohne Hedge-Beziehung

1.059

-

1.059

-

Derivate mit Hedge-Beziehung

544

-

544

-

Im ersten Halbjahr 2020 fand keine Umgliederung zwischen den Stufen statt.

SENSITIVITÄTEN STUFE 3

Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente und Optionen, die der Fair-Value-Hierarchie Stufe 3 zugeordnet sind, unterliegen bei einer unterstellten

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernanhang

42

Änderung der Input-Parameter den nachfolgend beschriebenen Wertschwankungen. Der bei- zulegende Zeitwert der ADAMOS GmbH beruht maßgeblich auf den erwarteten Free Cash- flows der kommenden Jahre. Werden in der Planung der ADAMOS GmbH um 10 % höhere (niedrigere) Free Cashflows unterstellt, steigt (fällt) der beizulegende Zeitwert auf 3.215 Tsd. € (2.652 Tsd. €) (31.12.2019: keine Änderung).

Die Bewertung der Option für den Erwerb der weiteren Anteile der HOMAG eSolution GmbH basiert auf dem ausschüttungsfähigen Kapital der Jahre bis 2021 und dem verzinsten Kaufpreis. Eine Zunahme des ausschüttungsfähigen Kapitals um 10 % lässt die Bewertung der Option auf 3.134 Tsd. € steigen; im Falle einer Abnahme des ausschüttungsfähigen Kapitals um 10 % würde die Bewertung der Option auf 3.089 Tsd. € abnehmen (31.12.2019: 1.297 Tsd. € beziehungsweise 1.584 Tsd. €).

Im Rahmen der Veräußerung des Bereichs Cleaning and Surface Processing im Geschäftsjahr 2017 erhielt der Dürr-Konzern eine 15-%-Beteiligung an der Holding-Gesellschaft SBS Ecoclean GmbH mit Sitz in Stuttgart, Deutschland. Der Käufer, die Shenyang Blue Silver Industry Automation Equipment Co., hat die Option ausgeübt, die restlichen 15 % der Beteiligung an der SBS Ecoclean GmbH vom Dürr-Konzern zu übernehmen. Bei der Berechnung des beizulegenden Zeitwerts der 15 %-Beteiligung an der SBS Ecoclean GmbH geht der Dürr-Konzern im Moment nicht davon aus, dass ergebnisabhängige Vertragsklauseln, die den Wert positiv beeinflussen können, zur Anwendung kommen (31.12.2019: keine Änderung).

Die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts der Parker Engineering Co., Ltd. basiert hauptsäch- lich auf Einschätzungen des Managements zur Entwicklung der zukünftigen Free Cashflows der Ge- sellschaft. Der Wert der zugehörigen Verkaufsoption orientiert sich am anteiligen Eigenkapital der Gesellschaft und würde bei einer unterstellten Änderung um 10 % nach oben beziehungsweise nach unten auf 10.032 Tsd. € steigen oder auf 8.661 Tsd. € fallen (31.12.2019: keine Änderung).

Die Bewertung der Option für den Erwerb der verbleibenden Anteile der Techno-Step GmbH beruht maßgeblich auf dem erwarteten Unternehmenswert, der auf einem EBIT-Multiplikator bis voraus- sichtlich zum Jahr 2022 basiert. Wird für das künftige EBIT eine Zunahme um 10 % unterstellt, er- höht sich die Bewertung der Option auf 4.717 Tsd. €. Eine Reduzierung des künftigen EBIT um 10 %, mindert die Bewertung der Option auf 4.217 Tsd. € (31.12.2019: nicht vorhanden).

BEIZULEGENDE ZEITWERTE VON ZU FORTGEFÜHRTEN ANSCHAFFUNGSKOSTEN

BILANZIERTEN FINANZINSTRUMENTEN

30. Juni 2020

Beizulegender

Tsd. €

Zeitwert

Buchwert

Aktiva

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

743.981

743.981

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (L&L) gegen Dritte

496.457

496.457

Forderungen aus L&L gegen at equity bilanzierte Unternehmen

12.430

12.430

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

188.528

188.528

Passiva

Verbindlichkeiten aus L&L

438.440

438.440

Anleihe

300.270

299.477

Schuldscheindarlehen

503.587

514.103

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

99.762

100.001

Sonstige Finanzverbindlichkeiten

12.008

12.008

Verpflichtungen aus Optionen

170.494

168.706

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

75.963

75.963

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernanhang

43

DAVON AGGREGIERT NACH BE WERTUNGSK ATEGORIEN GEMÄSS IFRS 9

Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten

Anschaffungskosten bewertet

1.441.396

1.441.396

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten

Anschaffungskosten bewertet

1.600.524

1.608.698

31. Dezember 2019

Beizulegender

Tsd. €

Zeitwert

Buchwert

Aktiva

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

662.024

662.024

Forderungen aus L&L gegen Dritte

582.323

582.323

Forderungen aus L&L gegen at equity bilanzierte Unternehmen

3.754

3.754

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

189.833

189.833

Passiva

Verbindlichkeiten aus L&L

479.011

479.011

Anleihe

308.820

299.186

Schuldscheindarlehen

510.048

499.056

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

366

366

Sonstige Finanzverbindlichkeiten

17.358

17.358

Verpflichtungen aus Optionen

182.531

176.085

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

111.000

111.000

DAVON AGGREGIERT NACH BE WERTUNGSK ATEGORIEN GEMÄSS IFRS 9

Finanzielle Vermögenswerte zu fortgeführten

Anschaffungskosten bewertet

1.437.934

1.437.934

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten

Anschaffungskosten bewertet

1.609.134

1.582.062

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, übrige Forderungen, Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige originäre finanzielle Verbindlichkeiten sowie Kontokorrentkredite haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher ent- sprechen deren Buchwerte zum Bilanzstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.

10. SEGMENTBERICHTERSTATTUNG

Die Segmentdarstellung soll die Ertragskraft sowie die Vermögens- und Finanzlage einzelner Be- reiche darstellen. Entsprechend der internen Berichts- und Organisationsstruktur des Konzerns werden einzelne Konzernabschlussdaten nach Divisions berichtet. Die Konzernfinanzierung (ein- schließlich Finanzaufwendungen und -erträge) sowie die Ertragsteuern werden konzernübergrei- fend gesteuert und nicht den einzelnen Geschäftssegmenten zugeordnet.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernanhang

44

SEGMENTBERICHTERSTAT TUNG

1. Halbjahr 2020

Wood-

Paint and

Measuring

working

Final

Clean

and

Machinery

Summe

Assembly

Application

Technology

Process

and

Summe

Über-

Dürr-

Tsd. €

Systems1

Technology

Systems

Systems1

Systems

Segmente

leitung

Konzern

Zeitraumbezogene

Umsatzerlöse aus

Verträgen mit Kunden

540.077

165.766

145.145

47.113

142.119

1.040.220

-

1.040.220

Zeitpunktbezogene

Umsatzerlöse aus

Verträgen mit Kunden

34.478

52.812

32.955

43.064

409.334

572.643

7

572.650

Umsatzerlöse aus

Leasingverträgen

-

-

-

2.346

-

2.346

-

2.346

Umsatzerlöse mit

anderen Divisions

1.515

943

1.667

1.182

63

5.370

- 5.370

-

Summe Umsatzerlöse

576.070

219.521

179.767

93.705

551.516

1.620.579

- 5.363

1.615.216

davon aus Service-

Geschäft

148.790

75.232

58.102

30.011

131.742

443.877

- 2.846

441.031

EBIT

14.208

- 1.069

- 1.056

- 4.632

3.470

10.921

- 4.337

6.584

Vermögen (zum 30.06.)

775.250

491.477

387.396

286.751

924.996

2.865.870

- 115.203

2.750.667

Schulden (zum 30.06.)

647.356

236.023

180.924

130.213

472.545

1.667.061

149.183

1.816.244

Beschäftigte

(zum 30.06.)

4.428

2.228

1.375

1.476

6.498

16.005

278

16.283

1. Halbjahr 2019

Wood-

Paint and

working

Summe

Final

Clean

Measuring

Machinery

Assembly

Application

Technology

and Process

and

Summe

Über-

Dürr-

Tsd. €

Systems1

Technology

Systems

Systems1

Systems

Segmente

leitung1

Konzern

Zeitraumbezogene

Umsatzerlöse aus

Verträgen mit Kunden

639.705

196.943

145.562

52.828

116.453

1.151.491

-

1.151.491

Zeitpunktbezogene

Umsatzerlöse aus

Verträgen mit Kunden

43.934

74.718

34.773

52.931

520.312

726.668

16

726.684

Umsatzerlöse aus

Leasingverträgen

-

-

-

2.215

-

2.215

-

2.215

Umsatzerlöse mit

anderen Divisions

1.916

2.807

750

1.302

185

6.960

- 6.960

-

Summe Umsatzerlöse

685.555

274.468

181.085

109.276

636.950

1.887.334

- 6.944

1.880.390

davon aus Service-

Geschäft

181.577

108.493

61.799

37.252

141.300

530.421

- 3.260

527.161

EBIT

30.613

27.764

652

6.802

35.027

100.858

- 5.654

95.204

Vermögen (zum 31.12.)

848.827

540.224

408.866

295.471

897.344

2.990.732

- 92.040

2.898.692

Schulden (zum 31.12.)

681.738

240.754

177.101

130.673

484.125

1.714.391

178.972

1.893.363

Beschäftigte (zum

30.06.)

4.304

2.251

1.427

1.547

6.592

16.121

263

16.384

1 Die Bereiche Prüftechnik, Montageprodukte und Automotive-Befülltechnik wurden zum 1. Januar 2020 von Measuring and Process Systems zu Paint and Final Assembly Systems transferiert. Die Angaben für das erste Halbjahr 2019 und zum 31. Dezember 2019 wurden entsprechend angepasst.

Die in der Überleitungsspalte ausgewiesenen Beschäftigtenzahlen und Umsatzerlöse mit Kunden betreffen das Corporate Center.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernanhang

45

ÜBERLEITUNG VON SEGMENT WERTEN AUF DIE WERTE DES DÜRR-KONZERNS

Tsd. €

1. Halbjahr 2020

1. Halbjahr 2019

EBIT der Segmente

10.921

100.858

EBIT Corporate Center

- 3.817

- 6.828

Eliminierungen aus Konsolidierungsbuchungen

- 520

1.174

EBIT des Dürr-Konzerns

6.584

95.204

Beteiligungsergebnis

1.837

2.845

Zinsen und ähnliche Erträge

2.587

3.228

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

- 15.169

- 12.684

Ergebnis vor Ertragsteuern

- 4.161

88.593

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

1.136

- 24.968

Ergebnis des Dürr-Konzerns

- 3.025

63.625

Tsd. €

30. Juni 2020

31. Dezember 2019

Segmentvermögen

2.865.870

2.990.732

Vermögen Corporate Center

1.048.101

1.024.498

Eliminierungen aus Konsolidierungsbuchungen

- 1.163.304

- 1.116.538

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

743.981

662.024

Termingelder

159.816

159.926

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

19.507

19.507

Beteiligungen an at equity bilanzierten Unternehmen

40.672

37.663

Ertragsteuerforderungen

37.084

46.634

Latente Steueransprüche

59.341

57.887

Gesamtvermögen des Dürr-Konzerns

3.811.068

3.882.333

Tsd. €

30. Juni 2020

31. Dezember 2019

Segmentschulden

1.667.061

1.714.391

Schulden Corporate Center

194.303

210.292

Eliminierungen aus Konsolidierungsbuchungen

- 45.120

- 31.320

Anleihe und Schuldscheindarlehen

813.580

798.242

Übrige Finanzverbindlichkeiten

112.009

17.724

Ertragsteuerverbindlichkeiten

53.782

48.467

Latente Steuerverbindlichkeiten

59.307

81.151

Gesamtverbindlichkeiten des Dürr-Konzerns*

2.854.922

2.838.947

* Konzernbilanzsumme abzüglich Summe Eigenkapital

11. ANGABEN ZU NAHESTEHENDEN PARTEIEN

Nahestehende Personen umfassen die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands.

Einige Mitglieder des Aufsichtsrats der Dürr AG sind in hochrangigen Positionen bei anderen Unter- nehmen tätig. Etwaige Geschäfte zwischen dem Dürr-Konzern und diesen Unternehmen erfolgen zu marktüblichen Bedingungen. Zur Vergütung des Aufsichtsrats und des Vorstands verweisen wir auf den Geschäftsbericht 2019.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Konzernanhang

46

Nahestehende Parteien beinhalten die at equity bilanzierten Unternehmen und die nicht konsoli- dierten Tochterunternehmen des Dürr-Konzerns sowie Unternehmen, für die die Dürr AG ein asso- ziiertes Unternehmen darstellt.

Im ersten Halbjahr 2020 bestanden zwischen dem Konzern und seinen nahestehenden Unterneh- men Lieferungs- und Leistungsbeziehungen in Höhe von 71.190 Tsd. € (Vorjahr: 57.371 Tsd. €). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus einem höheren Umsatzvolumen mit der Homag China Golden Field Limited. Zum 30. Juni 2020 beliefen sich die ausstehenden Forderungen gegenüber den nahe- stehenden Unternehmen auf 12.430 Tsd. € (31.12.2019: 5.620 Tsd. €), die Verbindlichkeiten gegen- über nahestehenden Unternehmen beliefen sich auf 1.259 Tsd. € (31.12.2019: 1.811 Tsd. €). Sowohl die Forderungen als auch die Verbindlichkeiten sind kurzfristig fällig. Darüber hinaus sind erhaltene Anzahlungen in Höhe von 14.950 Tsd. € (31.12.2019: 17.606 Tsd. €) gegenüber nahestehenden Par- teien in der Bilanz enthalten.

12. HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND SONSTIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN

HAF TUNGSVERHÄLTNISSE

Tsd. €

30. Juni 2020

31. Dezember 2019

Verpflichtungen aus Garantien und Bürgschaften

9.165

9.315

Gestellte Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten

72

72

Sonstige

292

313

Summe

9.529

9.700

Der Dürr-Konzern geht davon aus, dass aus diesen Haftungsverhältnissen keine Verbindlichkeiten und damit keine Zahlungsmittelabflüsse entstehen werden.

Die Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen betragen 4.914 Tsd. € (31.12.2019: 5.165 Tsd. €). Darüber hinaus bestehen Bestellobligos aus Einkaufskontrakten im gewöhnlichen Ge- schäftsumfang.

13. EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG

Am 29. Juli 2020 wurde im Dürr-Konzern ein Programm für Effizienzsteigerungen im europäischen Geschäft mit der Automobilindustrie beschlossen. Am selben Tag wurde auch eine neue Konzernpro- gnose für das Geschäftsjahr 2020 vorgestellt.

Am 1. August 2020 ist Dietmar Heinrich in den Vorstand der Dürr AG eingetreten.

Darüber hinaus gab es keine außergewöhnlichen Ereignisse zwischen dem Ende des Berichtszeit- raums und der Veröffentlichung des vorliegenden Berichts.

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

47

VERSICHERUNG DER GESETZLICHEN

VERTRETER

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrund- sätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftser- gebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussicht- lichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Bietigheim-Bissingen, 6. August 2020

Dürr Aktiengesellschaft

Der Vorstand

Ralf W. Dieter

Dr. Jochen Weyrauch

Vorsitzender des Vorstands

Stellv. Vorstandsvorsitzender

Dietmar Heinrich

Pekka Paasivaara

Finanzvorstand

Mitglied des Vorstands

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Mehrjahresübersicht

48

MEHRJAHRESÜBERSICHT 2017 BIS 2020

1. Halbjahr

2. Quartal

Mio. €

2020

2019

2018

2017

2020

2019

2018

2017

Auftragseingang

1.483,0

1.921,0

1.955,0

2.078,3

644,8

815,1

935,9

1.033,9

Auftragsbestand (30.6.)

2.478,8

2.622,2

2.750,3

2.744,2

2.478,8

2.622,2

2.750,3

2.744,2

Umsatz

1.615,2

1.880,4

1.749,6

1.753,5

772,6

930,5

909,5

863,2

Bruttoergebnis

303,0

414,1

404,1

424,2

125,8

207,7

205,5

206,8

EBITDA

63,4

150,4

140,9

187,6

11,6

74,7

69,8

82,6

EBIT

6,6

95,2

101,4

147,1

- 16,4

46,6

50,3

60,9

Ergebnis nach Steuern

- 3,0

63,6

68,1

101,9

- 16,3

30,6

33,6

40,5

Bruttomarge in %

18,8

22,0

23,1

24,2

16,3

22,3

22,6

24,0

EBIT-Marge in %

0,4

5,1

5,8

8,4

- 2,1

5,0

5,5

7,1

Cashflow aus laufender

Geschäftstätigkeit

106,0

- 112,9

- 59,1

- 40,8

37,3

- 69,9

16,6

- 36,7

Free Cashflow

44,3

- 181,4

- 106,8

- 85,7

- 1,5

- 115,4

- 10,4

- 55,1

Investitionen

37,2

47,5

34,3

33,6

17,6

25,4

21,4

15,2

Bilanzsumme (30.6.)

3.811,1

3.510,6

3.472,9

3.339,3

3.811,1

3.510,6

3.472,9

3.339,3

Eigenkapital (mit

Fremdanteilen) (30.6.)

956,1

985,4

886,8

834,0

956,1

985,4

886,8

834,0

Eigenkapitalquote (30.6.)

in %

25,1

28,1

25,5

25,0

25,1

28,1

25,5

25,0

ROCE1 in %

1,2

14,5

21,6

37,1

- 6,0

14,2

21,5

33,3

Nettofinanzstatus (30.6.)

- 120,9

- 318,3

- 38,7

96,2

- 120,9

- 318,3

- 38,7

96,2

Net Working Capital

(30.6.)

410,1

603,4

452,9

337,9

410,1

603,4

452,9

337,9

Mitarbeiter (30.6.)

16.283

16.384

15.236

14.545

16.283

16.384

15.236

14.545

Dürr-Aktie

ISIN: DE0005565204

Höchst in €

32,90

42,26

57,18

53,85

26,24

42,26

49,85

53,85

Tiefst in €

15,72

29,18

39,16

35,78

16,69

29,29

39,61

40,63

Schluss in €

23,20

29,84

39,79

52,33

23,20

29,84

39,79

52,33

Durchschnittlicher

Tagesumsatz

(Aktienzahl)

326.582

209.280

291.300

304.254

269.808

223.164

323.300

299.380

Anzahl der Aktien (Tsd.)

69.202

69.202

69.202

69.202

69.202

69.202

69.202

69.202

Ergebnis je Aktie in €

- 0,06

0,88

0,95

1,45

- 0,24

0,43

0,57

0,56

Aufgrund von Rundungen können sich im vorliegenden Bericht bei Summenbildungen und bei der Berechnung von Prozentangaben geringfügige Abweichungen ergeben.

1 annualisiert

Halbjahresfinanzbericht 1. Januar - 30. Juni 2020

Finanzkalender und Kontakt

49

FINANZKALENDER

19. August 2020

Bankhaus Lampe Deutschlandkonferenz (virtuell)

10. September 2020

Morgan Stanley Industrial CEOs Unplugged (virtuell)

21. September 2020

Baader Investment Conference, München

22. September 2020

Berenberg/GS German Corporate Conference (virtuell)

5. November 2020

Zwischenmitteilung über die ersten neun Monate 2020

Telefonkonferenz für Analysten und Investoren

17. November 2020

Deutsches Eigenkapitalforum (virtuell)

24. November 2020

DZ Equity Conference, Frankfurt

1. Dezember 2020

Quirin Conference, Genf

1. Dezember 2020

GS Industrials Conference, London

2. Dezember 2020

Berenberg European Conference, Pennyhill Park

KONTAKT

Für weitere Informationen

Dürr AG

stehen wir Ihnen gerne zur

Andreas Schaller

Verfügung:

Mathias Christen

Stefan Tobias Burkhardt

Corporate Communications & Investor Relations

Carl-Benz-Straße 34

74321 Bietigheim-Bissingen

Tel.: +49 7142 78-1785 /-1381 /-3558

Fax: +49 7142 78-1716

corpcom@durr.com

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Diese Zwischenmitteilung liegt auch in

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Diese Veröffentlichung wurde von der Dürr AG/dem Dürr-Konzern selbstständig erstellt und kann Aussagen zu wichtigen Themen wie Stra- tegie, zukünftigen finanziellen Ergebnissen, Ereignissen, Marktpositionen und Produktentwicklungen enthalten. Diese zukunftsgerichteten Aussagen sind - wie jedes unternehmerische Handeln in einem globalen Umfeld - stets mit Unsicherheit verbunden. Sie unterliegen einer Vielzahl von Risiken, Ungewissheiten und anderen Faktoren, die in Veröffentlichungen der Dürr AG, insbesondere im Abschnitt "Risiken" des Geschäftsberichts, beschrieben werden, sich aber nicht auf diese beschränken. Sollten sich eine(s) oder mehrere dieser Risiken, Ungewiss- heiten oder andere Faktoren realisieren oder sollte sich erweisen, dass die zugrundeliegenden Erwartungen nicht eintreten beziehungsweise Annahmen nicht korrekt waren, können die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen des Dürr-Konzerns wesentlich von denjenigen Ergebnissen abweichen, die als zukunftsgerichtete Aussagen formuliert wurden. Zukunftsgerichtete Aussagen sind erkennbar an Formulie- rungen wie "erwarten", "wollen", "ausgehen", "rechnen mit", "beabsichtigen", "planen", "glauben", "anstreben", "einschätzen", "werden" und "vorhersagen" oder an ähnlichen Begriffen. Die Dürr AG übernimmt keine Verpflichtung und beabsichtigt nicht, zukunftsgerichtete Aussagen ständig zu aktualisieren oder bei einer anderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren. Aussagen zu Marktpositionen basieren auf den Einschätzungen des Managements und werden durch externe, spezialisierte Agenturen unterstützt.

Unsere Finanzberichte, Präsentationen, Presse- und Ad-hoc-Meldungen können alternative Leistungskennzahlen enthalten. Diese Kenn- zahlen sind nach den IFRS (International Financial Reporting Standards) nicht definiert. Bitte bewerten Sie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Dürr-Konzerns nicht ausschließlich auf Basis dieser ergänzenden Finanzkennzahlen. Sie ersetzen keinesfalls die im Kon- zernabschluss dargestellten und im Einklang mit den IFRS ermittelten Finanzkennzahlen. Die Ermittlung der alternativen Leistungskenn- zahlen kann auch bei gleicher oder ähnlicher Bezeichnung von Unternehmen zu Unternehmen abweichen. Weitere Informationen zu den von der Dürr AG verwendeten alternativen Leistungskennzahlen finden Sie im Finanzglossar auf der Webseite (https://www.durr-group.com/de/investoren/service-auszeichnungen/glossar/).

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